So schreibt Timmerevers in einem am Montag auf der Plattform katholisch.de veröffentlichten Gastbeitrag. Zugleich gelte es, die Katholiken auf allen Ebenen für das Thema zu sensibilisieren. Unter geistlichem Missbrauch werden Handlungen verstanden, mit denen im Rahmen der Seelsorge in Gemeinden oder der spirituellen Begleitung von Ordensleuten Machtverhältnisse oder emotionale Abhängigkeiten aufgebaut werden.
Mitunter gibt es nach Ansicht von Fachleuten eine Schnittmenge mit sexuellem Missbrauch. Am Donnerstag und Freitag findet in der Katholischen Akademie in Dresden eine virtuelle Konferenz zu dem Thema statt.
Aufklärung auf allen Ebenen
Auf institutioneller Ebene sei es angezeigt, analog zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs über die Schaffung von standardisierten Mechanismen zur Meldung, Dokumentation, Aufarbeitung und Entschädigung zu diskutieren, so Timmerevers. Insbesondere müssten die Vermittlung und Finanzierung einer psychologischen Betreuung für Betroffene gestärkt und Beratungsangebote ausgebaut werden.
Überdies plädiert der Bischof von Dresden-Meißen dafür, über Ergänzungen im kirchlichen Straf- und Arbeitsrecht nachzudenken.
Betroffene ermutigte Timmerevers, von ihren Erfahrungen zu berichten und Taten anzuzeigen. "Menschen, die im Raum der Kirche an anfälligen pastoralen Beziehungen und Strukturen Kritik üben, leisten der Kirche einen wichtigen Dienst."