Weil aber Hildegard von Bingen die Askese weitgehend ablehnte, kam es später mehrfach zu Auseinandersetzungen mit dem Abt des Klosters von Disibodenberg. Hildegard von Bingen lockerte in den Reihen ihrer Anhängerinnen die Speisebestimmungen und kürzte die Gebets- und Gottesdienstzeiten. Ein offener Streit brach aus, als Hildegard mit ihrer Gemeinschaft ein eigenes Kloster gründen wollte. Die Benediktiner von Disibodenberg stellten sich dem entschieden entgegen. Die Frauen gehörten schließlich zu ihrem Kloster.
Dennoch gründete die Ordensfrau um 1150 schließlich das Kloster Rupertsberg auf der linken Seite der Nahe in das nur Frauen aus adligen Familien aufgenommen wurden. 1165 gründete Hildegard von Bingen ein Filialkloster bei Eibingen am Rhein, da die Zahl der Nonnen ständig zunahm. In dieses konnten jetzt auch Bürgerliche eintreten. Hildegards selbstbewusstes und charismatisches Auftreten führte zu ihrer großen Bekanntheit. Schon zu ihren Lebzeiten nannten viele sie eine Heilige. Für ihre theologischen und philosophischen Aussagen berief sie sich immer wieder auf Visionen und setzte durch eigene Denkansätze neue Impulse. Vor allem bewies sie gegen die damalige Lehrmeinung, dass Frauen aus eigener Kraft zu theologischen Kenntnissen in der Lage sind. Hildegard von Bingen starb am 17. September 1179.
domradio-Reisen ist heute auf den Spuren dieser großen Frau des Mittelalters am Rhein bei Bingen unterwegs. Außerdem stellen wir einen neuen Reiseführer über das Elsass vor und touren durch Wesel, eine Stadt mit viel Charme, in der das Geburtshaus des Erfinders des Dudens steht.
Auf den Spuren der Heiligen Hildegard von Bingen, bis nach Wesel zum Geburtshaus von Duden
domradio-Reisen
Als zehntes Kind der Eltern sollte sie ihr Leben der Kirche widmen. Vermutlich zum Zeitpunkt ihres Kloster-Gelübdes wurde Hildegard von Bingen mit zwei weiteren Frauen in der Klause eines Benediktinerklosters eingeschlossen. Mit Sicherheit war die Ausstattung entsprechend dem Ideal der Enthaltsamkeit karg und primitiv.
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