In einem Interview mit dem Onlineportal "katholisch.de" (Mittwoch) sagte Timmerevers, dass in seinem Bistum diesbezüglich Fehler passiert sind, denen es sich zu stellen gelte.
Ähnlich hatte sich der Bischof am Wochenende in einem Interview mit der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" geäußert, die den konkreten Fall zuvor öffentlich gemacht hatte.
Fall ist jetzt in der Öffentlichkeit
Er verstehe, dass die "Schritte manchen nicht schnell genug gehen", sagte Timmerevers, der seit 2016 Bischof im Bistum Dresden-Meißen ist. Aber das sei auch der Komplexität des Themas geschuldet. Er sei "dankbar, dass der Fall jetzt in der Öffentlichkeit ist", sagte der Bischof dem katholischen Nachrichtenportal.
Konkret handelt es sich um den 1971 verstorbenen Priester Herbert Jungnitsch. Ihm und mutmaßlichen Unterstützern wird Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen. Dem Bistum war der Fall seit 2010 bekannt, eine Aufarbeitung blieb aber weitgehend aus. Angestoßen wurde der Prozess erst 2020 von dem neuen Gemeindereferenten in Heidenau (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), Benno Kirtzel.
Nach der Veröffentlichung des Berichts in der Zeitung hatte das Bistum vergangene Woche die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um gegen mögliche Helfer vorzugehen. Das Grab von Jungnitsch soll eingeebnet werden. Ob und was danach an der Stelle entsteht, soll mit der Gemeinde vor Ort und den Betroffenen geklärt werden.