Der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber will seinen Abschlussbericht zur Aufklärung der Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen im Mai veröffentlichen. Über den genauen Termin werde er noch informieren, teilte der unabhängige Sonderermittler am Mittwoch auf seiner Internetseite mit.
Grund für die Verzögerung seien "zahlreiche ergänzende Informationen", die in den vergangenen Wochen und Monaten eingegangen seien, sowohl von bereits bekannten als auch neuen Opfern. Ursprünglich hatte Weber den von der Regensburger Bistumsleitung am 27. April 2015 erteilten Auftrag schon im ersten Quartal dieses Jahres erledigen wollen.
Wie Weber weiter mitteilte, soll noch in diesem Jahr über alle Anträge auf Zahlung sogenannter Anerkennungsleistungen entschieden werden. Mit diesem Ziel habe das eigens zu diesem Zweck gegründete Gremium im Januar seine Arbeit aufgenommen. Am 12. Oktober 2016 hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer angekündigt, dass Opfer von Missbrauch oder Misshandlung in Einrichtungen der Domspatzen je nach Schwere der Übergriffe bis zu 20.000 Euro erhalten sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich nach Angaben des Bischofs 422 mögliche Opfer gemeldet. Voderholzer war damals zum ersten Mal gemeinsam mit Betroffenen öffentlich aufgetreten und dafür einhellig gelobt worden.