Caritas-Direktor verurteilt Gewalt bei Corona-Demo in Rom

Aufruf zu mehr Sanftmut

Der Caritas-Direktor des Bistums Rom hat die jüngsten Ausschreitungen bei einer Demo von Impfgegnern in der italienischen Hauptstadt verurteilt. Ihn erinnere die Gewalt an den Sturm auf das Kapitol in Washington.

Protestteilnehmer und Polizisten in Rom, Italien / © Mauro Scrobogna/LaPresse/AP (dpa)
Protestteilnehmer und Polizisten in Rom, Italien / © Mauro Scrobogna/LaPresse/AP ( dpa )

"Wir können nicht gleichgültig bleiben", sagte Giustino Trinca dem Kirchenportal "Romasette.it" (Montag). Die "universelle Geschwisterlichkeit" stehe auf dem Spiel. Trinca rief alle Beteiligten zu mehr "Sanftmut" in der Corona-Krise auf.

Kritik am "Green Pass"

Am Wochenende waren Tausende Menschen durch die italienische Hauptstadt gezogen, um für "Freiheit" und gegen den sogenannten Green Pass zu demonstrieren. Ohne die Bescheinigung, dass man gegen Covid-19 geimpft, davon genesen oder frisch getestet ist, bleibt der Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Italien versperrt. In Kürze wird der Green Pass auch am Arbeitsplatz Pflicht.

Dagegen regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Am Samstag kam es am Rande der Demo in Rom zu schweren Ausschreitungen. Unter anderem wurde eine Gewerkschaftszentrale verwüstet. Es gab mehrere Festnahmen.

Regierungschef Mario Draghi zeigte sich indes von den Protesten unbeeindruckt. Er werde sich nicht einschüchtern lassen, die Green-Pass-Pflicht bleibe, betonte er. Draghi dankte ausdrücklich allen Italienern, die sich bereits gegen das Coronavirus haben impfen lassen.


"Green Pass" auf einem Smartphone / © Michele Ursi (shutterstock)
"Green Pass" auf einem Smartphone / © Michele Ursi ( shutterstock )
Quelle:
KNA