Bistümer mahnen zu mehr Anstrengung beim Klimaschutz

Auf's Tempo drücken

Angesichts der weltweit geplanten Klimaproteste am Freitag ruft das Erzbistum Freiburg zu mehr Anstrengungen und Tempo bei Umwelt- und Klimaschutz auf. Im Bistum Hildesheim sollen zu den Demonstrationen die Kirchenglocken läuten.

Bistümer: Beim Klimaschutz auf's Tempo drücken / © Vasily Pindyurin  (shutterstock)
Bistümer: Beim Klimaschutz auf's Tempo drücken / © Vasily Pindyurin ( shutterstock )

"Noch können wir uns frei entscheiden und verschiedene Wege für eine klimafreundliche Kirche und Gesellschaft einschlagen", sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Mittwoch. Bei weiterer Tatenlosigkeit würden "uns die Kosten und die Vehemenz der Schadensbegrenzung überrollen und uns keine Luft lassen", warnte Burger.

Die Diözese unterstütze die aktuellen Umweltdemonstrationen wie die für Freitag geplanten Klimaproteste, so der Bischof. Die Dringlichkeit des Handelns müsse ins öffentliche Bewusstsein kommen.

Zudem verpflichte sich die Kirche zu umwelt- und klimafreundlichem Handeln. So sei es Ziel, bei Mobilität und bei der Energieversorgung kirchlicher Gebäude klimaneutral zu werden.

Glockengeläut für Klimaschutz im Bistum Hildesheim

Zu den weltweit geplanten Klimaprotesten am Freitag sollen in den Kirchen des Bistums Hildesheim die Glocken läuten.

Damit werde die Forderung der Fridays-for-Future-Bewegung nach einer "radikalen Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise" unterstützt, schreibt Generalvikar Martin Wilk in einem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf an die 119 Pfarrgemeinden der Diözese. "Die Idee ist, um 11.55 Uhr für fünf Minuten die Glocken zu läuten, um darauf aufmerksam zu machen, dass es in Sachen Engagement für das Klima in der Tat fünf vor zwölf ist." Wilk ermunterte die Gemeinden auch, sich im Gebet und mit eigenen Aktivitäten für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Dem Aufruf der Bewegung "Fridays for Future" zum Protest haben sich bereits zahlreiche weitere Organisationen, Unternehmen, Kirchen und Gemeinden angeschlossen. In Niedersachsen und Bremen ermutigen auch die evangelischen Landeskirchen ihre Mitglieder zur Beteiligung. Das Bistum Osnabrück ruft seine Gemeinden zu "Gebeten für die Schöpfung" auf, die ebenfalls um 11.55 Uhr stattfinden sollen.

Hilfsorganisationen loben Kundgebungen

Zuspruch für die geplanten Kundgebungen kam auch von Hilfsorganisationen. Die Welthungerhilfe rief zu Klimaschutzmaßnahmen auf. "Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ohne einen entscheidenden Richtungswechsel die Weltgemeinschaft Gefahr läuft, die gemeinsam verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu verfehlen", sagte Generalsekretär Mathias Mogge in Berlin.

Der Klimawandel verändere "das Leben vieler armer Menschen im globalen Süden massiv und erweist sich als zusätzlicher Hungertreiber". Ein politisches Zeichen sei nötig. "Wir brauchen ein umfassendes Klimaschutzgesetz und eine schnelle und effektive CO2-Bepreisung", so Mogge.

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel, betonte, beim Klimaschutz müsse "die Zeit der Ausflüchte und des Klein-Klein endgültig vorbei sein. Deutschland hat mit seinen hohen Pro-Kopf-Emissionen eine große Verantwortung sowohl für die Ursachen der Klimakrise als auch für ihre Bekämpfung." Verantwortliche müssten den deutschen Einfluss für eine erfolgreiche Klima-Diplomatie nutzen. "Die Zeit zum entschlossenen Handeln ist jetzt, und nie hatte die Bundesregierung dafür auch so viel gesellschaftlichen Rückenwind wie jetzt."


Quelle:
KNA
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