Katholische Bischöfe rufen vor neuem UN-Tag zu Toleranz auf

"Auftrag der Nächstenliebe in konkretes Handeln übersetzen"

​Vor dem neuen UN-Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen rufen die katholischen Bischofe in Deutschland zum Einsatz für den Frieden und zu religiöser Toleranz auf. Der neue UN-Tag wird künftig immer am 4. Februar begangen.

Symbolbild Solidarität / © vasara (shutterstock)

"Von diesem Tag geht das klare Signal aus, dass die Religionen das Potenzial, aber eben auch die Pflicht haben, zu Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde - unserem gemeinsamen Haus - beizutragen", erklärte der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, der Augsburger Bischof Bertram Meier, am Mittwoch in Bonn

Neuer Gedenktag am 4. Februar

Der neue UN-Tag wird künftig immer am 4. Februar begangen. Das Datum erinnert an die Unterzeichnung eines Dokuments durch Papst Franziskus und den ägyptischen Großimam Ahmad al-Tayyeb im Jahr 2019 in Abu Dhabi. Darin werben die beiden Religionsführer für globale Solidarität und friedliches Zusammenleben. Der Vorschlag des Gedenktages war im Dezember von der UN-Vollversammlung auch mit Unterstützung der 27 EU-Staaten und der USA angenommen worden.

"Der Papst und der Großimam wissen um Hass und Fanatismus, die im Namen der Religion entfacht werden", betonte Meier. "Und genau deshalb erinnern sie eindringlich daran, dass wir alle Kinder Gottes sind - gleich an Rechten und Würde, berufen zu einem Zusammenleben als Schwestern und Brüder."

Christinnen und Christen besonders gefordert

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie werde vielen wieder stärker bewusst, dass jeder Einzelne Teil der einen Menschheitsfamilie sei, so Meier weiter. "Doch gleichzeitig wächst auch die Versuchung egoistischer Reflexe. Da sind wir Christinnen und Christen ganz besonders gefordert, den Auftrag der Nächstenliebe in konkretes Handeln zu übersetzen."

Papst Franziskus rief in einer Videobotschaft Katholiken weltweit zur Beteiligung am "Tag der Geschwisterlichkeit" auf. Der Dialog zwischen Religionsgemeinschaften könne zu einem besseren Bewusstsein jener Werte verhelfen, die von allen Menschen geteilt würden, sagte der Papst.

Am Donnerstagnachmittag will Franziskus auf Einladung von Abu Dhabis Kronprinz Mohammed bin Zayed an einem virtuellen Treffen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Großimam al-Tayyeb und anderen Persönlichkeiten teilnehmen.


Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA