Ausgang der Wahl in Israel

 (DR)

Entgegen den Wahlumfragen hat sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine vierte Amtszeit gesichert. Damit scheinen die Aussichten auf eine Belebung des Friedensprozesses mit den Palästinensern schlecht. Israelischen Medien zufolge wurde Netanjahus Likud-Partei mit 30 Sitzen stärkste Kraft, während das Zionistische Lager von Izchak Herzog nur 24 Mandate bekam. Netanjahu will nun binnen weniger Wochen eine neue Koalition bilden.

"Israels Bürger erwarten, dass wir schnell eine Führung zusammenstellen, die zum Wohle der Sicherheit, Wirtschaft und Gesellschaft arbeitet", zitierten israelische Medien aus einer Stellungnahme. Netanjahu hat demnach unter anderem die Siedlerpartei von Naftali Bennett, die Partei Kulanu von Mosche Kachlon und ultra-orthodoxe Parteien zu Koalitionsgesprächen eingeladen.

Weiterhin möglich wäre neben einer Regierung des rechten Lagers auch eine große Koalition aus Likud und Zionistischem Lager. Israels Präsident Reuven Rivlin hatte sich nach der Wahl für eine solche Regierung ausgesprochen. Sowohl Herzog als auch Netanjahu wollen eigenen Angaben zufolge kein Teil einer solchen Koalition sein.

Das arabische Parteienbündnis wurde bei der Parlamentswahl mit 14 Mandaten drittstärkste Kraft. Auf dem vierten Platz kam die Zukunftspartei von Jair Lapid mit 11 Sitzen. Die Partei Kulanu kam auf 10 Sitze. Die Siedlerpartei bekommt acht Mandate, gefolgt von zwei ultra-orthodoxen Parteien mit 7 und 6 Sitzen.

Außenminister Avigdor Lieberman schafft mit Israel Beitenu 6 Sitze, die links-liberale Partei Merez kommt auf vier Mandate. Die Merez-Vorsitzende Sahava Galon kündigte am Mittwoch an, zurückzutreten, sollte Merez' Ergebnis nach einer vollständigen Auszählung dabei bleiben. (dpa)