Bei den regierungskritischen Protesten im Libanon ist es am dritten Tag in Folge zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Anhänger der schiitischen Hisbollah und der Amal-Bewegung gerieten am Montagabend in Beirut mit der Polizei aneinander, wie Augenzeugen berichteten. Die Polizei setzte demnach Tränengas und Wasserwerfer ein. Teile Beiruts glichen einem Schlachtfeld, auch einige Autos wurden in Brand gesetzt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Im Libanon kommt es seit Oktober immer wieder zu Massenprotesten gegen die politische Führung. Die Demonstrationen waren bisher aber weitgehend friedlich verlaufen. Am Wochenende kam es dann zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und Sicherheitskräften. Die Demonstranten warfen Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine, die Polizei setzte Tränengas ein.
Hisbollah und Amal riefen ihre Anhänger dazu auf, die Straßen "umgehend" zu verlassen. Bisher hatten sich die Proteste in dem hoch verschuldeten Land vor allem gegen Misswirtschaft und Korruption gerichtet.
Ministerpräsident Saad Hariri war Ende Oktober im Zuge der Proteste zurückgetreten, ist aber weiter geschäftsführend im Amt. Am Donnerstag will das Parlament über einen Nachfolger beraten. (dpa,17.12.2019)