Nach Angaben des Moskauer Patriarchats ging es in dem Gespräch am Donnerstag um eine Reihe von Themen, die aktuell in den Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche von Bedeutung seien.
Zusammentreffen mit dem Papst im Mai
Erst Anfang Mai hatte Antonij nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz kurz mit Papst Franziskus gesprochen. Auch mit dem Leiter der Vatikanbehörde für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti, war er damals zusammengekommen.
Der Vatikan plant aktuell eine Friedensmission für die von Russland angegriffene Ukraine. Der vom Papst mit der Initiative beauftragte Bolognas Kardinal Matteo Zuppi will nach Moskau reisen. Auch ein Treffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. wird offenbar erwogen.
Kritik am Moskauer Patriarchat
Zuppi, der Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz ist, war im Auftrag des Papstes am 5./6. Juni in die Ukraine gereist. In Kiew sprach er unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und mit Kirchenvertretern.
Wegen seiner Unterstützung für Russlands Krieg gegen die Ukraine steht das orthodoxe Moskauer Patriarchat massiv in der Kritik. Das Kirchenoberhaupt Kyrill I. ist ein wichtiger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
In Gottesdiensten forderte er seine Landsleute auf, die russische Armee in der Ukraine zu unterstützen. Zudem versprach der Patriarch russischen Soldaten, sie würden von all ihren Sünden reingewaschen, wenn sie im Krieg fielen.
Großbritannien, Tschechien, Litauen, Estland, Kanada und die Ukraine setzten Kyrill I. auf ihre nationalen Sanktionslisten. EU-weite Strafmaßnahmen gegen ihn waren 2022 am Widerstand Ungarns gescheitert.