Außenminister Gabriel zum interreligiösen Dialog

Friedenspotenzial von Religionen fördern

Außenminister Sigmar Gabriel setzt auf den Dialog der Religionen. In einem Gastbeitrag für den Berliner Tagesspiegel (Sonntag) hebt der SPD-Politiker die Bedeutung der Religionen bei der Lösung von politischen und wirtschaftlichen Konflikten hervor.

Nahm am Fastenbrechen teil: Sigmar Gabriel / ©  Michael Kappeler (dpa)
Nahm am Fastenbrechen teil: Sigmar Gabriel / © Michael Kappeler ( dpa )

"Wer nur das Stereotyp pflegt, dass Religion stets konfliktverschärfend wirkt, begeht aus meiner Sicht einen großen Fehler." In einer Welt "voller pseudo-religiös aufgeladener Konflikte" sei der Dialog der Religionen wichtiger denn je, schreibt der Minister.

Terroristen nutzten Religion "als reines Feigenblatt", so Gabriel. Religionsgemeinschaften könnten dagegen "für Ausgleich und Gerechtigkeit in ihren Gesellschaften eintreten. Sie haben ein langes Zeitverständnis, dass etwas in der Friedensarbeit notwendig ist. Und sie machen an den Grenzen der Nationalstaaten nicht halt." Weltweit steige der Einfluss von Religion auf Politik und Gesellschaft.

Über Grenzen hinweg

Für diesen Montag hat der Bundesaußenminister mehr als 100 Vertreter von Judentum, Christentum und Islam sowie weiterer Religionen aus Europa, dem Mittleren und Nahen Osten sowie aus Nord- und Westafrika ins Auswärtige Amt eingeladen. Die Konferenz steht unter der Überschrift "Friedensverantwortung der Religionen".

Religionen bewahrten "ein tiefes Wissen um Schuld, Vergebung und Versöhnung". Und sie machten an den Grenzen der Nationalstaaten nicht halt. Dies zeige, "welche positive Kraft in Religionen steckt", schrieb der Bundesaußenminister. "Wir wollen mit unserer Initiative daher bewusst auf das Friedenspotenzial der Religionen und auf ihre Verantwortung für den Frieden in den Gesellschaften schauen", erklärte er. Die Perspektive der Kirchen und Religionsgemeinschaften erweitere die außenpolitischen Analyse- und Handlungsmöglichkeiten.


Quelle:
KNA , epd