Sich mit exklusiver Mode schmücken hatte schon immer ein Reiz. Was schön ist bestimmt der Zeitgeist. Das Museum für Angewandte Kunst hat aus seiner Sammlung hochkarätige Designermode und Accessoires für die Ausstellung nach den Labels alphabetisch zusammengestellt. Sie ist ein magischer Spiegel, der das Bild der Mode der letzten Jahrzehnte in vielen Facetten, Brechungen und Spielarten vor Augen führt. Aktuell, so Kuratorin Patricia Brattig, „haben wir ein Revival der Blumenprints“. Diese Rückkehr zur Natur sieht sie im politischen Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise, den Kriegen und der Umweltproblematik.
Während viele große Modelabels ihre Entwürfe als exklusive und schützenswerte Ware sehen, haben andere Designer kein Problem, auch Modeketten mit ihren Kreationen zu bedienen. So ist in der Ausstellung auch ein Shirt aus einer Kollektion von Karl Lagerfeld zu sehen, das er für eine Modekette kreiert hat.
In der Ausstellung gibt es keine Männermode. Das hat den einfachen Grund, so Kuratorin Patricia Brattig, dass „die Herren so geartet seien, dass sie ihre Kleidung sehr gerne sehr lange tragen und dadurch diese sich schlecht erhalten.“ Abgetragene Kleidung, auch wenn sie Designerware ist, kann das Museum nicht in seine Sammlung aufnehmen.
Individuelle Gestaltung, Selbstinszenierung und Luxus zur Schau tragen haben immer auch mit Mode zu tun. Für die Kirche war das oft ein Grund, kritisch gegenüber der Mode Stellung zu beziehen, weiß Kuratorin Brattig: „Unter anderem mit Verboten von bestimmten Kleidungen mit dem Hinweis, dass Mode auch Sünde ist.“ Denn die Hinwendung zur individuellen Hülle, zum Äußerlichen habe die Kirche zu Recht als negativ betrachtet, weil sie von den wesentlichen Werten ablenke, so Brattig.
Die Ausstellung „Look! Modedesigner von A – Z“ im Kölner Museum für Angewandte Kunst geht noch bis zum 28. Februar 2016.