Australier hätten die "moralische Pflicht, die Ungerechtigkeit des Menschenhandels und der modernen Sklaverei auszumerzen", sagte Bischof Terry Brady laut einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung der Bischofskonferenz.
Brady äußerte sich als Vorsitzender der Bischofskommission für pastorales Leben bei einer Anhörung des gemeinsamen Rechtsausschusses von Repräsentantenhaus und Senat. Der Bischof forderte eine gesetzliche Verpflichtung aller in Australien tätigen Großunternehmen, Organisationen und Behörden, sicherzustellen, dass weder Lieferanten noch sie selbst von der Arbeit "moderner Sklaven" profitierten.
Forderung nach "Anti-Sklaverei-Beauftragten"
Bischof Brady verwies auf die Erzdiözese Sydney als Vorbild. Diese hatte angekündigt, nur noch mit solchen Lieferanten Geschäftsbeziehungen zu unterhalten, die ihre Waren nicht durch Sklavenarbeit produzieren lassen. "Diese Ankündigung ist bedeutsam, weil die katholische Kirche nach der Regierung zu den größten Einkäufern von Waren gehört", sagte Brady. Darüber hinaus forderte er die Einsetzung eines "Anti-Sklaverei-Beauftragten" der Regierung.
Unter moderner Sklaverei werden Zwangsarbeit, Zwangsprostitution, die Versklavung von Kindern und häusliche Knechtschaft verstanden. Laut dem "Global Slavery Index" der Nichtregierungsorganisation Walk Free Foundation waren 2016 weltweit 45,8 Millionen Menschen in 167 Ländern versklavt.