Das berichtet das australische Nachrichtenportal CathNews. Die Mehrheit der Priester sei "für einen freiwilligen Zölibat in der Weise, dass das Priesteramt für verheiratete Männer geöffnet werden sollte", wurde der Priesterratsvorsitzende James Clarke zitiert.
Viele Priester hätten die Kirche verlassen, weil ihnen das Zölibatsgebot "zu schwierig" gewesen sei. Das sei ein großer Verlust für die Kirche; es müsse Teil der Debatte sein, wie diese ehemaligen Priester wieder aufgenommen werden könnten. Dem 1970 im "Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils" gegründeten und von der Bischofskonferenz anerkannten NCP gehören mehr als 1.700 Priester an.
Mit ihrer Forderung nach einem optionalen Zölibat steht der Priesterrat im Widerspruch zu Australiens Bischofskonferenz. Die Bischöfe hatten in ihrer Antwort auf die Empfehlungen der staatlichen Missbrauchskommission eine Aufweichung der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester abgelehnt. Die Missbrauchskommission hatte in ihrem im Dezember 2017 vorgelegten Abschlussbericht zwar festgestellt, es gebe keine kausale Verbindung zwischen Zölibat und sexuellem Missbrauch von Kindern. Der Zölibat trage jedoch als "unhaltbares Ideal" zur "Kultur der Geheimnistuerei und Heuchelei" bei.
Papst Franziskus hatte im März Grünes Licht für das erste sogenannte Plenarkonzil der katholischen Kirche Australiens seit 1937 gegeben. Die landesweite Synode soll zwei Sitzungsperioden umfassen; vorgesehen sind Oktober 2020 und Mai 2021. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle Bischöfe, Weihbischöfe, Generalvikare, Vertreter der Orden sowie die Leiter der Priesterseminare. Zusätzlich können Laien, Kleriker und emeritierte Bischöfe als Delegierte berufen werden (KNA, 17.09.2018).