Australische Bischöfe verurteilen Einreiseverbot für Bootsflüchtlinge

Einreiseverbot für Flüchtlinge "bösartig"

Als "bösartig" verurteilt die katholische Bischofskonferenz Australiens das geplante lebenslange Einreiseverbot für Bootsflüchtlinge. Das Verfahren sei "grausam und unaustralisch." Politiker sollten sich den Maßnahmen widersetzen.

Flüchtlinge auf der Insel Nauru  / © Refugee Action Coalition Sydney (dpa)
Flüchtlinge auf der Insel Nauru / © Refugee Action Coalition Sydney ( dpa )

"Die kleine Gruppe Menschen, die in Booten gekommen sind, noch mehr auszugrenzen und zu bestrafen, selbst wenn sie als Flüchtlinge anerkannt sind, ist grausam und unaustralisch", betonten die Bischöfe in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung.

Der Vorsitzende der Bischofskommission für Flüchtlinge, Vincent Long Van Nguyen, forderte die Politiker auf, sich dieser "jüngsten, bösartigen Maßnahme gegen Asylbewerber zu widersetzen und den Ruf Australiens als anständiges, menschliches und großzügiges Land wiederherzustellen". Long, der 1980 selbst als Bootsflüchtling aus Vietnam nach Australien kam und inzwischen Bischof des australischen Bistums Parramatta ist, fügte hinzu: "Das ist das Land, dem Flüchtlinge wie ich sich verpflichtet fühlen und das wir stolz unsere Heimat nennen."

Keine Visa für Bootsflüchtlinge

Australiens Premierminister Malcolm Turnbull hatte Ende Oktober ein lebenslanges Einreiseverbot für Asylbewerber aus den australischen Flüchtlingslagern in Papua Neuguinea und dem südpazifischen Inselstaat Manus angekündigt. "Es muss ihnen klar sein, das die Tür zu Australien für diejenigen geschlossen ist, die mit Hilfe von Schleppern als Bootsflüchtlinge herkommen", hatte Turnbull betont.

"Die Tür nach Australien ist für jene geschlossen, die hier per Boot mit einem Menschenschmuggler herkommen wollen. Sie ist zu", sagte sie am Sonntag. "Diese absolut unnachgiebige, eindeutige Botschaft muss klar und deutlich sein." Die Regierung wolle klar machen, dass sie ihre Position nicht ändern werde, fügte Turnbull hinzu.

Unterbringung auf Nauru und Papua Neuguinea

Australien interniert Bootsflüchtlinge zur Abschreckung von Schleppern in Lagern in den pazifischen Inselstaaten Nauru und Papua Neuguinea. Auch nach einem positiven Bescheid des Asylantrags dürfen die Flüchtlinge sich nicht in Australien niederlassen, sondern sollen in Papua Neuguinea oder Kambodscha eingebürgert werden.

Das permanente Einreiseverbot soll für jene Asylsuchenden gelten, die seit Mitte 2013 in die Auffanglager in Papua-Neuguinea und Nauru gekommen sind. Diesen Menschen würden in Zukunft auch Touristen- oder Geschäftsreisevisa verweigert.


Quelle:
KNA