Der 72-jährige Hürrlimann, einstiger Klosterschüler, äußerte sich gegenüber dem Schweizer Portal kath.ch (Freitag).
"Die Kirchen sind zu grünlinken Polit-Organisationen geworden. Das gilt selbst für den Papst, der immer mehr dem Clown Grock gleicht und sich ohne Sinn und Verstand in die italienische Immigrationspolitik einmischt." – Der Schweizer Clown Grock (1880-1959) war international berühmt.
Autor verwendet häufig religiöse Symbole
Hürlimann verwendet in seinen Werken ("Fräulein Stark", "Der rote Diamant") häufig religiöse Motive und thematisiert seine Erfahrungen als Stiftsschüler im Schweizer Kloster Einsiedeln. Von einer gottlosen Zeit könne man heute nicht sprechen, so der Schriftsteller: "Ach nein, die Gesellschaft hat zahllose Götter. Aber der EINE hat sich vermutlich von uns zurückgezogen."
Als Vorbild empfiehlt Hürlimann Leben und Gedichte des Mönchs Johannes vom Kreuz (1542-1591). Obwohl als Mystiker von der Kirche verfolgt, habe er "seinen Weg versus Unum, zum Einen hin", unbeirrt fortgesetzt. "Versus Unum heißt nach Augustinus: Zum einen Gott hin, zum Einen der Seele hin."
Daraus entstanden die Worte "Universum" oder "Universität", bemerkte der Philosoph und Autor. "Aber eben, für uns Heutige ist das Universale ein rein physikalischer Raum, durch den die Satelliten von Elon Musk surren", sagte Hürlimann. "Dieser Raum hat mit Gott und Seele, also mit Metaphysik und Transzendenz nichts mehr zu tun – es sei denn, man spricht mit einem Quantenphysiker."