Bätzing kündigt "schmerzliche" Anti-Missbrauch-Maßnahmen an

"Dieser Weg wird schmerzlich sein"

Die Ergebnisse eines umfangreichen Projekts zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Limburg sind in Frankfurt vorgestellt worden. Der Limburger Bischof Georg Bätzing als Auftraggeber zeigte sich anschließend entschlossen.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

"Es muss nun zu Maßnahmen kommen, die wehtun und Diskussionen auslösen", sagte er bei der Übergabe des mehrere hundert Seiten umfassenden Berichts in der Paulskirche. "Dieser Weg wird schmerzlich sein", betonte Bätzing, der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Insgesamt 70 Experten hatten seit September 2019 im Auftrag des Bistums in dem Projekt mit dem Titel "Betroffene hören - Missbrauch verhindern" mitgearbeitet. In neun Teilprojekten analysierten sie den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Diözese seit rund 70 Jahren. Zugleich entwickelten sie Vorschläge, wie systemische Faktoren künftig ausgeschlossen und Missbrauchstaten möglichst verhindert werden könnten.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge 46 aktenkundige Fälle aus der Zeit von 1946 bis heute untersucht, wovon 24 der Beschuldigten bereits verstorben seien. In einem Viertel der Fälle sei schwerer Missbrauch durch einen Priester über einen längeren Zeitraum beschrieben. Etwa zwei Drittel der Beschuldigten waren bei der ersten Aufdeckung über 40 Jahre alt.

Alle Beschuldigten seien zwar namentlich bekannt, sie würden aber "aus rechtlichen Gründen im öffentlichen Bericht pseudonymisiert". Nur die in herausragenden Funktionen tätigen früheren "Entscheider" - Bischöfe, Generalvikare und Personaldezernenten - würden mit Klarnamen benannt. 

Quelle:
KNA