Es ist derzeit der einzige ICE, der nach einer Persönlichkeit benannt ist. An der Zeremonie im Berliner Hauptbahnhof nahmen neben Bahnchef Rüdiger Grube auch die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, und der Vorsitzende des Leitungskreises "Reformationsjubiläum 2017", Gerhard Robbers, teil.
Besonderer Zug zu außergewöhnlichem Jubiläum
Der ICE "Martin Luther" sei ein besonderer Zug für einen besonderen Mann zu einem außergewöhnlichen Jubiläum, sagte Bahnchef Grube. Die Reformation sei ein Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung, dessen 500. Jubiläum im kommenden Jahr Hunderttausende Besucher nach Deutschland und Wittenberg ziehen werde. "Wir sind deshalb außerordentlich stolz auf diese Partnerschaft", sagte Grube.
Das Reisen werde 2017 eine große Rolle spielen, sagte die Reformationsbotschafterin Käßmann. Auch Luther sei immer viel unterwegs gewesen und habe das Reisen schon damals genossen. Heute sei die Bahn die beste Form des Reisens. "Ein moderner ICE mit Speisewagen hätte dem Reformator ganz sicher gefallen", sagte Käßmann.
Kooperationsvereinbarung
Mit der Namenstaufe wurde zugleich eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Bahn und dem Verein "Reformationsjubiläum 2017" unterzeichnet. Die DB wird die zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr unterstützen. So wird das Unternehmen zum Abschlussgottesdienst des Kirchentages am 28. Mai in Wittenberg mindestens 120 eigene Shuttle-Züge einsetzen. Dafür werden eigens die Bahnsteige in Wittenberg und Wittenberg-Pratau temporär verlängert. Die DB wird auch für die Logistik und die Gepäckaufbewahrung sorgen.
Für die An- und Abreise wird ein Sonderticket aufgelegt, das in den Shuttle-Zügen für eine konkret gebuchte Zugverbindung gilt. Der Verkauf startet am 1. Februar. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.