Bahnhofsmissionen bekräftigen Notwendigkeit sozialer Dienste

Fünf Millionen Hilfeleistungen im Jahr

Zum ersten internationalen Tag der Bahnhofsmissionen in mehreren europäischen Ländern hat die deutsche Bahnhofsmission am Samstag auf ihre umfangreichen sozialen Dienste hingewiesen. Im vergangenen Jahr hätten die deutschen Bahnhofsmissionen 5,2 Millionen Hilfsleistungen erbracht, sagte Bundesgeschäftsführerin Eva Ziebertz vor Journalisten in Aachen. Um Reisehilfen sei es nur in 1,2 Millionen Fällen gegangen.

 (DR)

Die bundesweit hundert Bahnhofsmissionen würden von einer steigenden Zahl psychisch kranker Menschen um Hilfen gebeten, sagte Ziebertz weiter. Sie forderte den Ausbau von Nachtcafés und anderen nächtlichen Treffpunkten, um psychisch Kranken kompetente Hilfen zu bieten. Es gebe nicht genügend Anlaufstellen, die rund um die Uhr geöffnet seien.

Der Bundesvorsitzende der Konferenz für kirchliche Bahnhofsmission in Deutschland, Klaus Teschner, unterstrich die Unverzichtbarkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter. In den von Diakonie und Caritas getragenen Einrichtungen arbeiten bundesweit etwa 1.900 Frauen und Männer ehrenamtlich.

Die ehrenamtlichen Kräfte würden in Kursen über Gesprächsführung, Wahrnehmung sozialer Krisensituationen, Konfliktmanagement oder Umgang mit aggressivem Verhalten qualifiziert, sagte der rheinische Theologe. Immer mehr junge Menschen sähen im Ehrenamt bei der Bahnhofsmission ein Sprungbrett für die Karriere in einem sozialen Beruf.

Der internationale Tag der Bahnhofsmission wurde den Angaben zufolge in 29 Städten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich veranstaltet. Unter dem Motto «Jeder zählt - Ehrenamt in der Bahnhofsmission» wurde das Engagement der ehrenamtlichen Kräfte gewürdigt.