Über Anlass und Inhalt des Treffens teilte das vatikanische Presseamt nichts mit. In der katholischen Kirche der Schweiz gibt es anhaltend Missstimmung über die Leitungskrise im Bistum Chur. Dieses steht seit über einem Jahr unter einer Übergangsverwaltung durch Bischof Peter Bürcher.
Leitungskrise in Chur
Beobachtern zufolge hat der päpstliche Nuntius Thomas Gullickson im Vatikan inzwischen eine Liste möglicher Nachfolger für Bischof Vitus Huonder vorgelegt, der das Bistum Chur bis Mai 2019 leitete. Unter Berücksichtigung dieser Vorschläge benennt der Papst drei Kandidaten, aus denen das Domkapitel Chur einen auszuwählen hat. Bürcher, der das Amt eines Apostolischen Administrators ausübt, wird im Dezember 75 Jahre alt und müsste dann dem Papst seinen Rücktritt anbieten, sofern die Nachfolgefrage nicht vorher gelöst ist.
Neben der Leitungskrise in Chur, die katholische Gläubige über die Bistumsgrenzen hinaus polarisiert, sorgten in der Schweiz auch jüngste Richtlinien der römischen Kleruskongregation über Pfarreireformen für Kontroversen. Bischof Gmürnannte die Sichtweisen der am 20. Juli veröffentlichten Instruktion wirklichkeitsfremd sowie "theologisch defizitär und klerikalistisch verengt".
Zudem befindet sich Bischof Bürcher seit Freitag in "Selbst-Quarantäne", da er Kontakt zu einem später positiv auf Covid-19 getesteten Priester hatte. "Das Bistum kommuniziert mehr, sobald der Bischof ebenfalls getestet wurde und die Resultate vorliegen", teilte das Bistum Chur mit. "Dies wird voraussichtlich ab Mitte nächster Woche der Fall sein."