DOMRADIO.DE: Das Erzbistum Köln hat den berufsbegleitenden Masterstudiengang vor drei Jahren eingerichtet. Die Absolventen sollen befähigt werden, verantwortliche Tätigkeiten in Berufsfeldern zu übernehmen, die von religiöser Vielfalt geprägt sind. Wie sind Sie denn überhaupt darauf gekommen, einen Master im Studiengang "Interreligiöse Dialogkompetenz" zu machen?
Ferhad Battal (Absolvent des Studiengangs "Interreligiöse Dialogkompetenz" im Erzbistum Köln): Die Anregung kam von meiner Chefin, Anita Dabrowski, der Leiterin des Fachdienstes Integration beim Caritasverband in Wuppertal und Solingen. Sie hat mir das Studium vorgeschlagen und auch ich fand es interessant, daran teilzunehmen.
DOMRADIO.DE: Was machen Sie denn bei der Caritas? Was ist dort Ihre Aufgabe?
Battal: Ich bin in der Flüchtlingsberatung tätig. Ich habe sechs Monate in einem Asylheim gearbeitet. Und seit Mai 2016 bin ich Flüchtlingsberater beim Caritasverband in Wupptertal und Solingen.
DOMRADIO.DE: Was haben Sie bei dem Studium gelernt?
Battal: Man lernt dort wissenschaftliche Grundlagen der Weltreligionen und auch die christliche Theologie wird vertieft. Außerdem geht es um sozial- und politikwissenschaftliche Grundlagen, Kompetenzen der interreligiösen Arbeit, um Praxisforschung und um die Durchführung von Projekten.
Dieses Wissen soll dazu dienen, dass wir im Endeffekt Kompetenzen und Fähigkeiten erwerben, um ein besseres Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen zu ermöglichen.
DOMRADIO.DE: Wo werden Sie denn jetzt mit ihrem Wissen arbeiten. Haben Sie da schon ein besonderes Berufsfeld im Auge?
Battal: Wir leben heute in Deutschland in einer vielfältigen, multikulturellen Gesellschaft. Da ist der Bedarf für interreligiöse Dialogarbeit sehr hoch. Solche Kompetenzen werden meiner Meinung nach in vielen Bereichen gebraucht - etwa in der Sozialarbeit, im Erziehungs- und Bildungsbereich und in der Seelsorge.
Wir können mit unserem Wissen über Respekt oder gewaltfreie Kommunikation unsere Gesellschaft bereichern und unsere Umgebung motivieren. Ziel ist, ein vielfältiges, friedliches Zusammenleben innerhalb der Gesellschaft zu schaffen und den Hass in unserer Gesellschaft zu vermeiden - im Idealfall auch abzuschaffen.
Das Interview führte Michelle Olion.