Dublins Erzbischof Diarmuid Martin wird 75

Bedeutende katholische Stimme Irlands

Diarmuid Martin, seit 2004 Erzbischof von Dublin, wird an diesem Mittwoch 75 Jahre alt. Er erreicht damit die Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen.

Diarmuid Martin, Erzbischof von Dublin  / © Paolo Galosi  (KNA)
Diarmuid Martin, Erzbischof von Dublin / © Paolo Galosi ( KNA )

Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen aber noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.

Aufarbeitung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs

Martins Amtszeit ist geprägt von der Aufarbeitung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs in Irland in der Vergangenheit. Das Ansehen der einst mächtigen Kirche im Land hat dadurch stark gelitten.

Seit August 2019 ist das katholische Irland ohne Stimmrecht bei einer möglichen Papstwahl. Offenkundige Kandidaten zur Ernennung eines wahlberechtigten irischen Kardinals wäre neben Diarmuid Martin auch der Erzbischof von Armagh, Eamon Martin (58), der traditionell den Titel "Primas von ganz Irland" führt.

Lange im Vatikan tätig

Am 8. April 1945 in Dublin geboren und 1969 zum Priester geweiht, war Diarmuid Martin seit 1977 über ein Vierteljahrhundert am Vatikan tätig: zunächst im Päpstlichen Familienrat, ab 1986 als "Untersekretär" im Päpstlichen Rat "Justitia et Pax" und ab 1994 als dessen Sekretär. 1999 erhielt er den Rang eines Bischofs.

Zwischen 2001 und 2003 war Martin Ständiger Beobachter des Vatikan bei den UN-Behörden in Genf und bei der Welthandelsorganisation WTO; über viele Jahre vertrat er den Vatikan bei großen internationalen Konferenzen. Von 2006 bis 2009 war Martin zudem Vizepräsident der EU-Bischofskommission COMECE.


Quelle:
KNA