Bedford-Strohm fordert flexibleres Bleiberecht für Asylbewerber

"Humane und kluge politische Maßnahme"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat ein flexibleres Bleiberecht für Asylbewerber gefordert. Viele Flüchtlinge lebten seit Jahren in Deutschland und seien gut integriert.

Heinrich Bedford-Strohm ist EKD-Ratsvorsitzender / © Norbert Neetz (epd)
Heinrich Bedford-Strohm ist EKD-Ratsvorsitzender / © Norbert Neetz ( epd )

Die langen Asylverfahren in der Vergangenheit hätten dazu geführt, dass Asylbewerber mit ihren Familien in Deutschland heimisch geworden sind, sagte der bayerische Landesbischof am Montag in seinem Bericht vor der in Coburg tagenden Landessynode. Viele dieser Flüchtlinge lebten deshalb bereits seit mehreren Jahren in Deutschland und seien gut integriert. Eine Abschiebung dieser Menschen sei widersinnig.

Deshalb sollten für diese Flüchtlinge Bleibemöglichkeiten geschaffen werden, forderte Bedford-Strohm. Das sei "eine humane und eine kluge politische Maßnahme". Das aus der bayerischen Landespolitik vielfach kritisierte Kirchenasyl bezeichnete der Bischof als eine "alte humanitäre Tradition", mit der die Gemeinden verantwortungsvoll umgingen.

Kirchenasyl als humanitäre Tradition

Kirchenasyle wollten dem Rechtsstaat helfen, seinen Verpflichtungen zum Schutz von Leben und Würde geflüchteter Menschen nachzukommen.

Die Organisatoren eines Kirchenasyls gingen mit hohem persönlichen Einsatz und "viel Empathie für Geflüchtete in extremen Härtesituationen" zu Werke. "Deswegen habe ich mich ausdrücklich vor sie gestellt", betonte Bedford-Strohm. Wegen Fällen von Kirchenasyl hatten bayerische Staatsanwaltschaften in jüngster Vergangenheit gegen mehrere Pfarrer in Bayern ermittelt.


Heinrich Bedford-Strohm / © Arno Burgi (KNA)
Heinrich Bedford-Strohm / © Arno Burgi ( KNA )
Quelle:
epd