Bedford-Strohm über Glaube und Sport

"Es gibt keinen Fußballgott"

Gerade zur Weltmeisterschaft wird er immer wieder beschwört: der vielzitierte Fußballgott. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nimmt dazu jetzt Stellung.

Religiöse Riten im Fußball / © Eugene Hoshiko (dpa)
Religiöse Riten im Fußball / © Eugene Hoshiko ( dpa )

Nach der Meinung von Heinrich Bedford-Strohm gibt es keinen Fußballgott. Schon gar nicht habe dieser etwas mit dem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland zu tun, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Samstag im Bayerischen Rundfunk.

Reine Wunscherfüllungsmaschine

Man müsste schon "ziemlich benebelt sein", das deutsche Ausscheiden höheren Mächten in die Schuhe zu schieben. Sie hätten einfach nicht gut genug gespielt, so der Kirchenmann.

"Gott ist keine Wunscherfüllungsmaschine, weder im Fußball, noch sonst im Leben", ergänzte Bedford-Strohm. Einen Fußballgott, "der den Sieg der eigenen Mannschaft herbeiführt, wenn man nur heftig genug betet, den gibt es nicht, er ist nur ein Produkt unserer Wünsche".

Gott als zuverlässiger Partner

Gleichwohl, so der Bischof weiter, habe Gott immer ein offenes Ohr für alles, was die Menschen bewegt - "auch beim Fußball". Und man dürfe "all das, was uns bewegt, vor Gott bringen, und darauf vertrauen, dass Gott uns auch in den kleinen und großen Enttäuschungen hilft".


Heinrich Bedford-Strohm / © Wolfgang Kumm (dpa)
Heinrich Bedford-Strohm / © Wolfgang Kumm ( dpa )
Quelle:
KNA