Dieses habe der ÖRK in den vergangenen Jahren hierzulande geführt, sagte Bedford-Strohm am Montag in Tutzing in einem Online-Pressegespräch. Der Landesbischof war im September bei der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe zum Moderator (Vorsitzenden) des Exekutivausschusses des Weltkirchenrats gewählt worden.
Bedford-Strohm hob die Rolle der Kirchen als Akteure der Zivilgesellschaft im internationalen Rahmen hervor. Sie seien lokal und national verwurzelt und stünden zugleich in einem "universalen Horizont". Deshalb seien sie auch für die Vereinten Nationen wichtige Partner, "die nicht nur Interessenvertreter sind, sondern das weltweite Gemeinwohl im Blick haben", meinte Bedford-Strohm. Es gelte noch stärker "Allianzen der Solidarität" zu bilden.
Grundlage der Einheit der Kirchen
Zugleich hob der Landesbischof die "Ökumene der Herzen" als Grundlage der Einheit der Kirchen hervor. Sie müssten ihr "Zeugnis der Einheit" noch stärker zeigen und als Motivation für ihr Engagement in Politik und Gesellschaft deutlich machen. Beim Einsatz für Menschenrechte oder für eine andere Klimapolitik handele es sich auch um "geistliche Fragen", betonte Bedford-Strohm. Dabei müsse der ÖRK politische Stellungnahmen immer mit den betroffenen Ortskirchen abstimmen, um lokale Akteure in Konfliktgebieten nicht zu gefährden.
Bedford-Strohm äußerte sich auch zu den Gesprächen des Weltkirchenrats mit der russisch-orthodoxen Kirche zum Angriffskrieg in der Ukraine. Er spüre bei seinen Gesprächspartnern einen großen Willen, "aus dem Krieg herauszukommen", allerdings sei es für sie schwierig oder nicht vorstellbar, sich politisch zu äußern und eine aktive politsche Rolle zu spielen. Als Erfolg wertete Bedford-Strohm, dass die russische Delegation in Karlsruhe die deutliche Resolution der Vollversammlung nicht blockiert habe.