Beete für Kinder

Abenteuer Garten

Der Garten kann ein Abenteuer sein. Auch und gerade für Kinder. Und mit wenig Aufwand kann das Kind selbst zum Gärtner werden. Ein kleines Beet genügt, jetzt im Mai ist die ideale Zeit, es anzulegen. Und viele Pflanzen eigenen sich fürs Kinderbeet, vom Radieschen über die Erdbeere bis hin zu Tomate und Bohne. Und auch Sommerblumen sollten nicht fehlen.

 (DR)

Morgen ist es wieder so weit: Muttertag. Die beste Mama der Welt bekommt ihr Frühstück ans Bett und neben dem schönsten selbst gemalten Bild schenken die Kleinen besonders gern einen ebenso selbst gepflückten Blumenstrauß. Wenn der dann auch noch im eigenen Beet gezogen wurde, fließt die kleine Kinderseele über vor Freude, was sie schon alles kann.

Zwei Quadrameter reichen schon

Kinder für die Natur und das Gärtnern zu begeistern ist gar nicht so schwer. Denn sie sind ohnehin neugierig, ihre Welt zu entdecken. Wichtig ist nur, diesen Forscherdrang nicht durch zu große Projekte zu entmutigen. Raum und Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen, müssen in überschaubaren Grenzen bleiben. Ideal eignet sich dazu das sogenannte „Gärtnern im Quadrat“. Dafür genügen ganze ein bis zwei Quadratmeter Beet. Das Konzept kommt aus den USA und wurde im Nachgang zum Hurrikan Katrina entwickelt. Damals ging es darum, den Menschen, die alles verloren hatten, auf möglichst einfache Art schnell wieder etwas zu essen zu beschaffen.

Eine lange Schnur, 8 Reißzwecken, vier angespitzte Vierkanthölzer und vier Bretter von 30 cm Breite und 1,2 Meter Länge und ein paar Sack Pflanzerde genügen – und schon kann das gemeinsame Bauabenteuer losgehen: Die Pflöcke in die Erde klopfen, die Bretter an allen vier Seiten festschrauben, die Erde einfüllen und mit der Schnur das eine große Quadrat in neun kleine unterteilen.

Schnelle Radieschen, langsame Möhren

Mit dem Kinderbeet  lässt sich die Geduld der Kleinen ebenso fördern wie ihr Forscherdrang und ihre Freude an der Beobachtung: Radieschen z.B. zeigen schon nach 3 bis 4 Tagen ihr erstes Grün. Nach 18 Tagen sind sie erntereif. Möhren dagegen brauchen 3 Monate. Also sorgen Steckzwiebeln dazwischen dafür, dass auch in diesem Quadrat was passiert. Pflücksalat wächst immer wieder nach und nicht vergessen: Zwei oder drei Flächen für Zierblumen reservieren.

Und was steht blumentechnisch an – jetzt im Mai? Auf den Wochenmärkten gibt es gerade blühende Löwenmäulchen, Vergissmeinnicht und Goldlack. Und wenn das Bepflanzen beginnt: Immer daran denken das Tempo rauszunehmen, auch beim Bauen und Pflegen. „Sich erden“ beim Erde anfassen. Beim Gießen wieder „in Fluss“ kommen mit dem eigenen Sein. Dieses Gefühl der Verbundenheit mit allem, was da ist, hilft Groß und Klein, ihre Seele zu nähren am „Busen von Mutter Natur“. Nicht nur am Muttertag.

Literaturtipps zum Thema "Kinderbeet":

Gärtnern im Quadrat von Anne-Marie Nageleisen, Ulmer Verlag;

Gartenkinder von Katja Maren Thiel, Kosmos Verlag;

Gärten für Kinder von Axel Oberholzer und Lore Lässer, Ulmer Verlag;