Behinderte Kinder im Mittelpunkt der nächsten Sternsinger-Aktion

Aktion Dreikönigssingen

Behinderte Kinder in Entwicklungsländern rückt die kommende Aktion Dreikönigssingen in den Mittelpunkt. Rund eine halbe Million als heilige drei Könige verkleidete Mädchen und Jungen werden bundesweit um die Jahreswende unter dem Motto «Kinder zeigen Stärke» für notleidende Altersgenossen in den Entwicklungsländern sammeln, wie die Organisatoren am Donnerstag in Köln mitteilten.
Beispielland für die 53. Sternsinger-Kampagne ist Kambodscha. Sie wird am 30. Dezember in Essen bundesweit eröffnet.

 (DR)

Träger der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). In den Tagen vor und nach dem Dreikönigsfest am 6. Januar ziehen Jungen und Mädchen mit einem Stern von Haus zu Haus, um Spenden für notleidende Kinder in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa zu sammeln.

Bundespräsident Christian Wulff will Sternsinger aus ganz Deutschland zum Dreikönigstag am 6. Januar empfangen.



In den zurückliegenden Jahren kamen nach Angaben der Organisatoren insgesamt rund 730 Millionen Euro zusammen. Im vorigen Jahr wurden

40,6 Millionen Euro gesammelt. Jährlich werden rund 2.400 Projekte unterstützt.



Kindermissionswerk-Präsident Klaus Krämer betonte, dass insbesondere behinderte Kinder in armen Ländern wie Kambodscha oft keine Chance auf Schulbildung oder bezahlte Arbeit hätten. Das Beispielland leide immer noch unter den Folgen einer barbarischen Diktatur und eines Bürgerkriegs. Mangelernährung und eine schlechte Gesundheitsversorgung sorgten bei Tausenden von Kindern für Behinderungen. Zudem töteten und verstümmelten aus dem Krieg übrig gebliebene Landminen, von denen noch vier bis sechs Millionen versteckt seien, viele Kinder und Erwachsene. Viele behinderte Kinder in Kambodscha zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie sie mit den Schwierigkeiten umgingen.



Der Erfinder der "Sendung mit der Maus", Armin Maiwald, lobte die Projekte des Kindermissionswerkes in Kambodscha; sie gäben den Kindern eine neue Chance. Der TV-Produzent hielt sich drei Wochen in dem Land auf, um einen Begleitfilm zu der Dreikönigsaktion zu drehen. Er soll den Kindern in Deutschland zeigen, was mit ihrem gesammelten Geld passiert.



Der BDKJ-Bundespräses Pfarrer Simon Rapp betonte, dass behinderte Menschen überall gegen Ausgrenzung kämpfen müssten. Für Kinder in Entwicklungsländern sei dies noch viel schwieriger. Acht von zehn Behinderten in den Dritte-Welt-Ländern lebten in Gebieten, wo es keine Spezialkliniken gebe.