Beisetzung von Erzbischof em. Dr. Ludwig Averkamp in Hamburg

Ein Mensch, der Herausforderungen annahm

Der frühere Hamburger Erzbischof Ludwig Averkamp ist in Hamburg beigesetzt worden. Bischof Norbert Trelle würdigte Averkamp während des Requiems als Mensch, der Herausforderungen annahm.

Verstorbener Alterzbischof Ludwig Averkamp / © Gerd Vieler (KNA)
Verstorbener Alterzbischof Ludwig Averkamp / © Gerd Vieler ( KNA )

"Die Deutsche Bischofskonferenz ist Ludwig Averkamp zutiefst dankbar für das, was er in unermüdlicher Arbeit, großer innerer Ruhe und mutigem Entscheidungssinn für uns geleistet hat", so Bischof Trelle am Freitag. Vor allem habe sich Ludwig Averkamp in seiner Zeit als Direktor des Münsteraner Priesterseminars dafür eingesetzt, bei einer jungen Generation von Seminaristen die Berufung zu stärken und von der Nähe Gottes zu predigen. "So war es folgerichtig, dass Ludwig Averkamp aufgrund seiner großen Erfahrung von 1993 bis 1995 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz die deutschen Priesterseminare visitierte", sagte Trelle. "Seine Bescheidenheit und seine persönliche Integrität haben uns in der Bischofskonferenz immer beeindruckt. Sein Amt sah er immer als Dienst für die anderen und für die Kirche an. Es gab keine Sitzung unserer Konferenz, in die er nicht mit einem Lösungsvorschlag vorbereitet hineinging. Das Gespräch war ihm wichtig, das pragmatische Anpacken von offenen Fragen ein großes Bedürfnis, das lösungsorientierte Handeln stets Richtschnur seiner Arbeit."

Über viele Jahre habe sich Erzbischof Averkamp mit seinem Sachverstand in den Bischöflichen Kommissionen für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste und für Wissenschaft und Kultur engagiert. "Schon kurz nach der Wende reiste er nach Berlin, um dort zu überlegen, wie es mit der katholischen Theologie in den neuen Bundesländern aufgrund der politischen Neuordnung in Deutschland weitergehen könne. Die Qualität der theologischen Ausbildung, für die er sich bereits im damaligen Westdeutschland eingesetzt hatte, wollte er auch für Ostdeutschland sichern", so Bischof Trelle.

Kondolenzschreiben vom Papst

Papst Franziskus würdigte den Verstorbenen in einem Kondolenzschreiben: "In Liebe und Treue zu Christus sorgte er in seinem langjährigen Hirtendienst für die ihm anvertrauten Menschen und folgte seinem Meister zuletzt in der Zeit seiner Krankheit auch auf dem Weg des Leidens nach", schreibt der Papst. Es sei ihm stets ein besonderes Anliegen gewesen, das Gebetsleben der Gläubigen zu fördern.

Auch Erzbischof Werner Thissen betonte in seiner Predigt das Engagement Averkamps für eine lebendige Gebetskultur. Damit habe er dem Erzbistum „ein festes geistliches Fundament“ gegeben. Thissen rief die Gemeinde "im Gedenken an Erzbischof Ludwig zu einer Solidarität im täglichen Beten auf".

An dem Requiem im Hamburger St. Marien-Dom nahmen unter anderen der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der frühere Limburger Bischof Franz Kamphaus und die Hamburger Weihbischöfe Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke teil. Aus der Politik waren der Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, Frank Schira, die Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages, Marlies Fritzen, und der Hamburger Innensenator Michael Neumann unter den Trauergästen.


Quelle:
DBK , DR