Gerechtigkeit und Frieden sollen im Mittelpunkt stehen! Das ist nicht nur das Ziel, sondern sozusagen auch der Name der Kommission "Justitia et Pax". Das Gremium der katholischen Kirche ist an diesem Wochenende in Köln zur Frühjahrssitzung zusammengekommen. Eine Aufgabe von "Justitia et Pax" ist es, Beiträge zur Förderung von Menschenrechten und Frieden zu erarbeiten. In Köln wurde ein Orientierungspapier zum Umgang mit Rechtspopulismus entworfen.
"Keine Angst vor Vielfalt"
Der Vorsitzende der Kommission, Bischof Stephan Ackermann aus Trier, warnte gegenüber domradio.de vor Abschottungsmöglichkeiten in geschlossene Gesellschaften. Ackermann betonte sein "Nein" gegen eine solche Haltung. "Wir brauchen keine Angst vor der Vielfalt zu haben." Es sei eine Stärke der Kirche insgesamt, Einheit in der Vielfalt zu sehen.
Auf globale Gerechtigkeit pochen
Vor allem im deutschen Wahljahr 2017 will die Kommission sich immer wieder zu Wort melden. In sogenannten "Zwischenrufen" will man drängende Fragen zur Gerechtigkeit in Erinnerung rufen. Ackermann nannte hier das Stichwort Armutsbekämpfung. "Wir wollen immer wieder Fragen wie die folgenden einwerfen: Wie leben wir hier, mit unserem Lebensstil, auf Kosten der Menschen im Süden?" Bis zur Bundestagswahl will die Kommission zweimal im Monat auf drängende Themen zur internationalen Verantwortung und globalen Gerechtigkeit hinweisen.
Dramatische Lage für Christen
Ackermann verwies zudem darauf, dass die Kommission "Justitia et Pax" an einem neuen ökumenischen Bericht zur Lage der verfolgten Christen weltweit mitarbeite. Kürzlich hatte das christlich-evangelikale Hilfswerk "Open Doors" einen Bericht veröffentlicht, wonach weltweit 200 Mio. Christen wegen ihres Glaubens verfolgt würden. Die Zahl ist umstritten. Bischof Ackermann nannte die Lage der Christen in vielen Teilen der Welt "dramatisch". Er würdigte das generelle Engagement von Open Doors für verfolgte Christen. Doch zugleich kündigte er für den ökumenischen Bericht an, auf der einen Seite Solidarität für die verfolgten Glaubensschwestern und –brüder zu zeigen, "aber auf der anderen Seite jetzt auch seriöse und solide Zahlen zu nennen."