Das sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag auf der RBB-Hörfunkwelle Radio 88,8. Wenn am kommenden Sonntag die Wiedereröffnung des Berliner Doms vor 25 Jahren mit einem Festgottesdienst gefeiert werde, sollten möglichst viele Berliner und Gäste dabei sein: "Lassen Sie dabei dieses außergewöhnliche Gotteshaus auf sich wirken. Es ist etwas ganz Besonderes", sagte Dröge.
Der Geistliche erinnerte in seinem regelmäßigen "Wort des Bischofs" im RBB-Hörfunk auch daran, dass der Dom eine ungewöhnliche evangelische Kirche sei und dass sich wegen der Verbindung von "Thron und Altar" an ihm die Geister scheiden. Dies sei auch ein Grund dafür gewesen, dass der Dom zu DDR-Zeiten ein trauriges Dasein gefristet habe: "Er galt als Ausdruck unliebsamer Verbindung zwischen Kirche und preußischem Königshaus. Man investierte praktisch nichts und gab die Ruine zunächst dem Verfall preis."
Von der Hofkirche zum Touristenmagnet
Der Wiederaufbau des Berliner Doms begann 1975, am 6. Juni 1993 wurde das Gebäude dann feierlich wiedereröffnet. 1905 als Hofkirche der Hohenzollern errichtet, war der Dom am Rande der Museumsinsel schnell zu einem Wahrzeichen der historischen Mitte Berlins geworden. In Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock stammten die Pläne von Julius Raschdorff (1823-1914).
Die Gruft mit mehr als 90 Särgen aus fünf Jahrhunderten wurde die zentrale Begräbnisstätte der Hohenzollern, die größte fürstliche Grabstätte in Deutschland. Bis zu seiner Zerstörung 1944 repräsentierte der Dom die Verbindung von "Thron und Altar" beziehungsweise Staat und Kirche.
Der gewaltige Kirchenbau ist heute auch ein bedeutender Touristenmagnet: Im vergangenen Jahr besuchten ihn rund 700.000 Menschen. Die Gemeinde steckt pro Jahr rund eine Million Euro nur in den Erhalt des Gebäudes. Erwirtschaftet wird der rund sechs Millionen Euro umfassende Haushalt unter anderem durch Vermietungen etwa für Konzerte und mit Eintrittsgeldern.