Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat zu mehr Engagement gegen Niedriglöhne und Altersarmut aufgerufen.
"Es kann nicht gerecht sein, wenn hart arbeitende Menschen zu wenig zum Leben haben oder im Alter von der Hand in den Mund leben müssen", sagte Koch am Samstag. "Die wachsende soziale Ungleichheit ist eines der größten Probleme unserer Tage."
Schere wird immer größer
"Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist stark gewachsen. Nahezu ein Viertel der Beschäftigten arbeiten für wenig Geld", sagte der katholische Theologe. Als Beispiel nannte er Beschäftigte von Paketdiensten und in Supermärkten oder Reinigungspersonal.
Viele Beschäftige im Niedriglohnsektor fühlten sich von der Politik alleine gelassen. "Sie wenden sich von etablierten Volksvertretern ab", sagte Koch. Die Schere zwischen "denen, die gerade so von ihrer Arbeit leben können, und denen, die mehr als genug haben", werde immer größer.
"Eines der größten Probleme unserer Tage"
Der Erzbischof bezeichnete die wachsende soziale Ungleichheit als "eines der größten Probleme unserer Tage". Wenn Löhne und Renten immer mehr auseinander klafften, werde die Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens erschüttert.
Es sei nicht gerecht, wenn hart arbeitende Menschen zu wenig zum Leben haben oder im Alter von der Hand in den Mund leben müssen.
Gemeinwohl und Solidarität sind katholisch
Gemeinwohl und Solidarität seien "wesentliche Prinzipien der katholischen Soziallehre", begründete Koch seine Forderung.
"Die Entwicklung und der Wohlstand unseres Landes fußen auf der Idee einer sozialen Marktwirtschaft." Alle sollten etwas davon haben.
"Wenn aber Löhne und Renten immer mehr auseinander klaffen, wird die Grundlage unseres Zusammenlebens erschüttert", so der Erzbischof.