Der Anschlag von Magdeburg hat nach Ansicht des Berliner Erzbischofs Heiner Koch die Atmosphäre des diesjährigen Weihnachtsfestes verändert.
"Weihnachten ist gleichzeitig das Fest der Ohnmacht und der Hoffnung! Und in diesem Jahr besonders das Fest der Trauer und des Mit-Leidens mit den Opfern von Magdeburg", sagte Koch in seiner Weihnachtsbotschaft.
Er betonte: "Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Menschen Unfrieden säen, unsägliches Leid verursachen und unsere Gesellschaft spalten wollen. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, weil an Weihnachten Gott Mensch geworden ist, einer von uns, ein verletzlicher Mensch."
Kritik an Diskriminierungen
Koch kritisiert darüber hinaus Diskriminierungen jedweder Art: Man dürfe sich nie daran gewöhnen, dass menschliches Leben auf der Erde sich nicht entfalten könne, behindert, verhindert oder vernichtet werde. "Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung in unserer Gesellschaft diskriminiert werden und sie keine Wertschätzung erfahren."
Auch Abtreibungen kritisiert Koch: "Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass so vielen ungeborenen Kindern das Lebensrecht abgesprochen wird und sie nicht lebend das Licht der Welt erblicken".
Zugleich betonte er: "Wir dürfen uns aber auch nicht daran gewöhnen, dass Mütter und Väter unter solchen Belastungen stehen, dass sie sich nicht in der Lage sehen, menschliches Leben bilden und wachsen zu lassen."
Schutz der Menschenwürde als Basis
Der Berliner Erzbischof sieht einen engen Zusammenhang des Weihnachtsfestes mit der Würde des Menschen, wie sie das Grundgesetz definiert.
"Die Weihnachtsbotschaft verkündet, dass diese Würde zutiefst unantastbar ist, weil Gott in jedem Menschen aufstrahlt und lebt und nichts uns von seiner Liebe trennen kann. In ihm sind wir Gott sogar ebenbildlich."