Die Kosten teilte der katholische Erzbischof Heiner Koch am Dienstag mit. Er veröffentlichte seine Entscheidung in einem "Hirtenwort" an die mehr als 409.000 Katholiken des Erzbistums.
Der runde Kuppelbau von 1773 ist die bekannteste katholische Kirche der Hauptstadt. Sie wird auch für Gottesdienste aus staatlichen Anlässen genutzt. Der vorliegende Architektenentwurf für die Umgestaltung stößt im Erzbistum und bei Denkmalpflegern auch auf Kritik. Sie wendet sich vor allem dagegen, die beim Wiederaufbau vor 50 Jahren angelegte Bodenöffnung im Kathedralinneren mit Treppe zur Unterkirche zu beseitigen.
Kosten des Projektes
Nach Angaben des Erzbistums sind bei dem Vorhaben 43 Millionen Euro für die Bischofskirche vorgesehen. 17 Millionen Euro werden für das Lichtenberg-Haus veranschlagt. Dort sind Bildungseinrichtungen, ein "niedrigschwelliges Caritasangebot" sowie der Dienstsitz des Berliner Erzbischofs geplant. Die Kosten sollen zu jeweils einem Drittel durch Eigenmittel, die anderen 26 deutschen (Erz-)Diözesen sowie Mittel von Bund, Land Berlin und Spendern aufgebracht werden.
Eingeleitet hatte das Projekt Kochs Amtsvorgänger, Kardinal Rainer Maria Woelki. Bei einem Wettbewerb belegten der Entwurf des Fuldaer Architektenbüros Sichau und Walter sowie des Wiener Künstlers Leo Zogmayer den ersten Platz. Danach wird der Altar im Zentrum der Kathedrale anstelle der Bodenöffnung stehen und kreisförmig von Stuhlreihen umgeben sein.
"Kühner Entwurf"
In seinem "Hirtenwort" lobte Erzbischof Koch die noch bestehende Raumfassung des Architekten Hans Schwippert (1899-1973) als "kühnen Entwurf". Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) habe die Vorgaben für Gottesdienste jedoch deutlich erweitert. Er sei "sehr zuversichtlich", dass die Umgestaltung eine noch würdigere Feier ermögliche, so Koch. Zugleich betonte er, dass die Mittel für Kirchengemeinden, Caritas und Seelsorge wegen des Projekts "auf keinen Fall" reduziert werden dürften.
Zur Begründung seiner Entscheidung führte der Erzbischof auch die Voten der Gremien und Räte des Erzbistums an, die er um eine Stellungnahme gebeten hatte. Diese hatten mehrheitlich für die Umgestaltung plädiert, nur die Kunstkommission votierte unentschieden.