Bernd Hagenkord folgt Eberhard von Gemmingen bei Radio Vatikan

"Ich muss noch viel lernen"

27 Jahre lang führte Jesuitenpater Eberhard von Gemmingen die deutsche Abteilung von Radio Vatikan. Zu Allerheiligen übergab er die Leitung an Mitbruder Bernd Hagenkord. Im domradio-Interview spricht der 41-jährige über seinen Weg, die "Schule" domradio und neue Herausforderungen.

 (DR)

domradio: Wie sind Sie zu Ihrer neuen Aufgabe gekommen?
Hagenkord: Ich wurde gefragt, bzw. geschickt. Das Radio ist seit seiner Gründung in der Hand des Jesuitenordens, ich selber bin auch Jesuitenpater. Mein Provinzialoberer ist auf die Idee gekommen, dass ich jetzt nach sechs Jahren Jugendarbeit in Hamburg Journalismus machen kann.

domradio: Wie haben Sie sich vorbereitet?
Hagenkord: Erstmal musste ich lernen, welcher Regler wann in welche Richtung geschoben werden muss, wie ich welche Texte schreibe, was wie lange dauert, wie ich richtig betone. Aber eben auch Bürokratie, Personal, Finanzen, usw. Das wird sicher noch dauern, bis alles genau sitzt und rund läuft. Aber es macht schon mal viel Spaß

domradio: Auch das domradio spielte auf Ihrem Weg eine Rolle...
Hagenkord: Das ist richtig. Einen Monat lang durfte ich beim domradio arbeiten, um die ersten Schritte zu lernen - beispielsweise indem ich das Mikrofon auf der Domplatte in Richtung Menschen richtete und nach Weihnachten fragte, das war im Dezember letzten Jahres.

domradio: Haben Sie für Ihre Arbeit in Rom auch Italienisch lernen müssen?
Hagenkord: Ja, und dafür habe ich extra noch einen Kurs belegt. Und Italienisch ist ganz schön schwer, weil es hier auch sehr schnell ausgesprochen wird, weil sehr viele Abkürzungen benutzt werden. Und mit über 40 lerne ich das nicht mehr so ganz einfach.

domradio: Aber Brötchen kaufen, das klappt schon?
Hagenkord: Es muss, irgendwie. Italiener sind auch sehr freundlich, wenn man nicht hundertprozentig perfekt spricht, irgendwie geht das dann.

domradio: Wie war der erste offizielle Arbeitstag am Sonntag?
Hagenkord: Sehr entspannt, ich hatte fast gar nichts zu tun. Die Übergabe, die ich im Augenblick mit Pater von Gemmingen mache, besteht aus Papiere lesen und studieren und viele, viele Fragen stellen. Von daher war das zwar irgendwie schon etwas Besonderes, aber hat sich dann doch nicht so angefühlt.

domradio: Ab wann geht es wirklich los?
Hagenkord: Noch ist Pater von Gemmingen hier, weil ich noch sehr viel lernen muss. Er war jetzt auch eine Woche krank, weshalb wir ein wenig im Verzug sind. Aber ich denke eine Woche, anderthalb Wochen - dann geht es alleine weiter.

In der Woche vom 2. bis 7. November führt Bernd Hagenkord jeden Morgen um 8 Uhr durchs Tagesevangelium.