Schwedische Königin Silvia zeichnet Essener Pflegeheim aus

Besondere Würdigung

Es ist eine Premiere: Die von der schwedischen Königin Silvia gegründete "Silviahemmet"-Stiftung hat als deutschlandweit erstes stationäres Altenpflegeheim das Papst Leo Haus in Essen zertifiziert.

Königin Silvia von Schweden (Archiv) / © Silas Stein (dpa)
Königin Silvia von Schweden (Archiv) / © Silas Stein ( dpa )

Die von der Monarchin unterschriebene Urkunde wurde bei einem Festakt am Dienstag in der Einrichtung übergeben. Damit würden die Pflege und Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz gewürdigt, hieß es.

Die gebürtig aus Heidelberg stammende Königin bezeichnete in einem aus Schweden übermittelten Grußwort die Zertifizierung als einen wichtigen Beitrag zur deutsch-schwedischen Zusammenarbeit. Denn in beiden Ländern nehme die Zahl der Demenzerkrankten stetig zu. "Kenntnisse darüber, wie man auf sie eingehen und ihre Gesundheit fördern kann, aber auch wie Angehörige unterstützt werden können, sind daher entscheidend", sagte die Königin.

Mutter der Königin war selbst an Demenz erkrankt

Königin Silvia, deren Mutter an Demenz erkrankt war, hatte 1996 die "Silviahemmet"-Stiftung gegründet. Die in Stockholm gelegene Einrichtung fördert die Demenzforschung und bietet spezielle Pflegekurse an.

Das von der Nikolaus Groß Altenwohn- und Pflegeheime GmbH betriebene Papst Leo Haus hat sich nach eigenen Angaben mehrere Jahre auf die Zertifizierung vorbereitet. Zur Philosophie der "Silviahemmet"-Stiftung gehört es, die Mitarbeitenden in der Wahrnehmung und Einordnung von demenziell bedingten Verhaltensweisen zu schulen.

Die Arbeit im Pflegeheim

Die Pflegekräfte und alle anderen Mitarbeitenden bilden ein Team mit den Angehörigen, die überdies individuell unterstützt werden. Den dementen Bewohnerinnen und Bewohner soll ein erfülltes Leben ermöglicht werden, indem die Einrichtung für eine gemeinschaftliche Tagesgestaltung mit Mitmach-Aktionen sorgt.

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) bekundete Freude über die Auszeichnung. Er hoffe, "dass das Papst Leo Haus eine Vorreiterrolle für viele weitere Einrichtungen in ganz Deutschland einnehmen wird".

Der Geschäftsführer der Nikolaus Groß Stiftung, Georg Gal, verwies darauf, dass der besondere Versorgungsansatz zu Mehrkosten führt. Die Kostenträger müssten diesem Umstand Rechnung tragen.


Quelle:
KNA