Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die westfälische Präses Annette Kurschus, wird ebenso teilnehmen wie die neue Präses der EKD-Synode, Anna Nicole Heinrich, wie das Projektbüro in Schwerte am Mittwoch ankündigte. Ziel des Pilgerwegs ist das schottische Glasgow, wo im November die diesjährige Weltklimakonferenz stattfindet.
Für Klimagerechtigkeit eintreten
Kurschus, die erneut die Schirmherrschaft für den Pilgerweg übernommen hat, werde in Bielefeld dabei sein, wenn die Pilgernden dort Station machten, hieß es. Die EKD-Synodenpräses Heinrich werde in Sachsen die Strecke von Großenhain nach Riesa mitpilgern. Beide würde "dabei buchstäblich mit den Füßen für Klimagerechtigkeit gegenüber dem globalen Süden, gegenüber nachfolgenden Generationen und auch innerhalb unserer Gesellschaft" eintreten. Denn Klimagerechtigkeit sei zentrales Anliegen der christlichen Kirchen. Die 25-jährige Philosophiestudentin Heinrich sei erstmals dabei. Für die Theologin Kurschus habe die Teilnahme bereits Tradition.
Unter dem Motto "Geht doch!" wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterwegs auf die Folgen des Klimawandels hinweisen und für eine Mobilitäts-, Agrar- und Ernährungswende werben. Die 1.450 Kilometer lange Route führt von Polen durch Deutschland, die Niederlande und England nach Schottland. 77 Etappen sind vorgesehen mit Halt in Städten wie Leipzig, Göttingen, Bielefeld, Enschede, Newcastle und Edinburgh. Die Wanderer laufen die ganze Strecke auf dem Festland und in Großbritannien zu Fuß. Den Kanal überqueren sie mit der Fähre. Am 29. Oktober sollen sie den Plänen zufolge Glasgow erreichen.
Einladung zum Klimapilgern
Alle seien eingeladen, allein oder als Gruppe mit zu pilgern, hieß es. Sie könnten sich auch tageweise über ein Teilstück der Strecke anschließen, hieß es. In den Kirchengemeinden vor Ort würden jeweils Begegnungen und thematische Veranstaltungen organisiert.
Der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist ein überregionales Projekt unter anderem von Brot für die Welt, Misereor, den 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland sowie katholischen Bistümern. Die Schirmherrschaft haben in diesem Jahr die westfälische Präses Kurschus, der Umweltbeauftragte Rolf Lohmann von der Deutschen Bischofskonferenz, Wolfgang Klose vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Gründer des Potsdamer Klima-Instituts, Hans Joachim Schellnhuber, übernommen. Ausgerichtet wird der 5. Ökumenische Pilgerweg vom Institut für Kirche und Gesellschaft der westfälischen Kirche.