Krakaus Erzbischof Marek Jedraszewski sprach nach der zweieinhalbstündigen Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt von einem "bewegenden und stärkenden" Treffen.
"Wir hatten den Eindruck, dass der Heilige Vater die verschiedenen Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen die Kirche in Polen konfrontiert ist, sehr gut kennt", sagte er Vatican News. Mit seinem Rat, seiner Offenheit und Herzlichkeit habe Franziskus vermittelt, dass "die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwältigen werden", so der Erzbischof. Er sei zudem überrascht, dass bei den Gesprächen im Vatikan eine große Bereitschaft zum Zuhören geherrscht habe.
Ähnliche Probleme in ganz Europa
Bisweilen hätten die Vertreter der Dikasterien "auch positive Bemerkungen" zur Lage in Polen gemacht. Sie wüssten, dass die gesamte europäische Kirche vor ähnlichen Problemen wie in Polen stehe. Als Beispiel nannte Jedraszewski den Rückgang bei der Zahl der Priesterberufungen.
"Dennoch gibt es große Erwartungen an uns", betonte er. Nicht wenige Kirchenführer in Rom blickten neidisch auf die nach wie vor große Volksfrömmigkeit in Polen. Er fühle sich bestärkt, den bisherigen Weg, "den wir seit Jahren gehen", fortzusetzen. "Natürlich unter Berücksichtigung neuer Situationen und Herausforderungen", so Jedraszewski.
Ad-limina-Besuche im Vatikan
Alle fünf bis sieben Jahre sind die katholischen Bischöfe aus aller Welt laut dem Kirchenrecht zu einem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan verpflichtet. Bei den polnischen Bischöfen war dies zuletzt vor mehr als sieben Jahren der Fall. Wegen der Pandemie verzögerte sich die aktuelle Besuchsreihe, die Anfang Oktober begann. Erst seit September gibt es wieder Ad-limina-Besuche im Vatikan. Den Auftakt bildeten die Bischöfe aus Frankreich.