Echternacher Springprozession im Juni abgesagt

Bewegungsfreiheit eingeschränkt

Die Jubiläumsprozession der Echternacher Springprozession findet in diesem Jahr aufgrund des Coronavirus nicht statt. Damit fällt ein wichtiges Ereignis in der religiösen und kulturellen Identität Luxemburgs weg.

Aufstellung zur Echternacher Springprozession (Archiv) / © Thomas Frey (dpa)
Aufstellung zur Echternacher Springprozession (Archiv) / © Thomas Frey ( dpa )

Die Veranstalter planen als Ersatz eine mediale Präsentation zum Thema am Dienstag nach Pfingsten (2. Juni), wie der Willibrordus-Bauverein am Wochenende mitteilte. Die Springprozession hätte im Zeichen von zehn Jahren Weltkulturerbe und 75 Jahren Springprozession nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert werden sollen. Im vergangenen Jahr gab es rund 10.250 Teilnehmer, darunter zahlreiche geistliche Würdenträger.

Springprozession als Kulturerbe

Die Springprozession, seit 2010 von der Unesco als "Immaterielles Kulturerbe" anerkannt, endet traditionell am Grab des heiligen Missionsbischofs Willibrord (658-739) in der Krypta der Echternacher Basilika. Die Forschungen über die Anfänge der Springprozession sind noch nicht abgeschlossen. Untersuchungen gehen von einer zunächst heidnischen sakralen Tanzform aus, die im frühen Mittelalter nachträglich christianisiert wurde. Seit der Aufklärung wurde die Prozession mehrere Male verboten, so auch unter Napoleon.

Kulturelle Identität Luxemburgs

Die Echternacher Springprozession ist ein wichtiger Bestandteil der nationalen, religiösen und kulturellen Identität Luxemburgs. Historische Quellen berichten von einer Sprungvorschrift mit drei Schritten vor und einem oder zwei Schritten zurück. Zeitweise hüpften die Teilnehmer offenbar auch seitwärts. Seit 1947 wird ausschließlich nach vorne gesprungen.


Quelle:
KNA