Bilanz des Katholikentags in Münster

Nicht nur "Friede, Freude, Eierkuchen"

Münsters Bischof Felix Genn ist "höchst zufrieden" mit dem Katholikentag in seiner Stadt. Das Christentreffen unter dem Motto "Suche Frieden" sei keine "Friede-Freude-Eierkuchen-Veranstaltung" gewesen, bilanzierte Genn.

 "Suche Frieden" ist das Motto des Katholikentags in Münster / © Rolf Vennenbernd (dpa)
"Suche Frieden" ist das Motto des Katholikentags in Münster / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, betonte, dass der Katholikentag mit seinem Leitwort so aktuell wie selten gewesen sei. Als Beispiele nannte er die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, das Abkommen mit dem Iran aufzukündigen, sowie die Kontroversen zum bayerischen Kreuzerlass und über die Zulassung evangelischer Ehepartner zur Kommunion. Der 101. Katholikentag endet am Sonntag mit einem großen Freiluftgottesdienst.

Genn sagte, er habe die Diskussionen zum Leitwort als konstruktiv und offen, mitunter auch zugespitzt, aber immer als respektvoll erlebt.
"Auch Kirchenkritiker müssen einräumen, dass es einen solch breiten öffentlichen Diskurs heute nur noch auf den evangelischen Kirchentagen und Katholikentagen gibt." Vom Katholikentag gehe die Botschaft aus, dass es sich lohne, "hart dafür zu arbeiten, dass der Friede das letzte Wort" haben müsse. "Wir dürfen und werden es nicht zulassen, dass Terror, Gewalt, Fremdenhass, Antisemitismus und rechte Hetze unsere Welt und Gesellschaft zerstören."

Der Katholikentag sei "hochpolitisch" gewesen, betonte Sternberg. Auf den Podien sei der Ton "eher nachdenklich als kämpferisch, eher fragend als bestimmend" gewesen. "Katholikentagsteilnehmer sind nicht auf der Suche nach einfachen Antworten, sondern nach differenzierter Argumentation und respektvoller Auseinandersetzung." Dies gelte beispielsweise für die Veranstaltungen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem kolumbianischen Staatspräsidenten Juan Manuel Santos.


Quelle:
KNA