"Wer nach Heilung der Wunden einer auf Spaltung ausgerichteten Politik strebt, die Rechte aller respektiert, es mit seiner oder ihrer Gottesfurcht ernst meint und die Gebote ergeben befolgt, hat die Unterstützung der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen", sagte deren Vorsitzender, Erzbischof Socrates Villegas. In seinem "pastoralen Appell" betonte Villegas, dass die Bischöfe keinen bestimmten Kandidaten unterstützten. Er warnte die Gläubigen aber davor, für Kandidaten zu stimmen, deren Positionen nicht nur "politisch gefährlich", sondern auch "moralisch unverantwortlich" seien.
Der Aufruf kann als Warnung vor Rodrigo Duterte verstanden werden, der in den Umfragen das Feld der Bewerber für die Präsidentschaft anführt. Duterte will als Präsident der Philippinen seine radikale Politik gegen Kriminelle, die er als langjähriger Bürgermeister der Stadt Davao praktiziert hat, im ganzen Land einführen. Er werde "einen blutigen Krieg" gegen die Kriminalität starten, erklärte Duterte. Die Bischofskonferenz hatte in den vergangenen Jahren Dutertes Vorgehen wiederholt verurteilt.
Am 9. Mai 2016 sind die Philippiner aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Gleichzeitig finden Provinz- und Lokalwahlen statt. Insgesamt sind mehr als 18.000 politische Mandate zu vergeben. Der amtierende Präsident Benigno Aquino darf nach seiner sechsjährigen Amtszeit nicht zur Wiederwahl antreten.