Bischöfe dringen auf besseren Umgang mit Ressourcen

"Klimakrise duldet keinen Aufschub"

Der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und der evangelische hannoversche Landesbischof Ralf Meister dringen auf einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Welt und ihren Ressourcen.

Ausbaufähig ist der faire Handel auch bei Bananen, Reis und Kaffee / © captainblueberry (shutterstock)
Ausbaufähig ist der faire Handel auch bei Bananen, Reis und Kaffee / © captainblueberry ( shutterstock )
Bischof Heiner Wilmer / © Gossmann/bph (bihi)
Bischof Heiner Wilmer / © Gossmann/bph ( bihi )

"Jede Zivilisation bleibt politisch und ethisch unterbestimmt, wenn sie nur auf kaufkräftige Bedarfe der Gegenwart zielt", sagte Wilmer am Samstag bei einem Gottesdienst im Hildesheimer Dom aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Fairhandelsorganisation "El Puente".

Menschheit vor großen Herausforderungen

Fairer Handel

2020 wurden in Deutschland rund 7.700 unterschiedliche Produkte aus fairem Handel im Verkauf angeboten. Dazu gehörten unter anderem Kaffee, Tee, Kakao, Honig, Orangensaft, Schokolade, Bananen, Rosen und Textilien.

Fairer Handel  / © Bernd Weissbrod (dpa)
Fairer Handel / © Bernd Weissbrod ( dpa )

Die Menschheit stehe vor großen Herausforderungen, die sie nur gemeinsam lösen könne. Dazu gehöre etwa der Krieg in der Ukraine, so Wilmer. "Die Klimakrise duldet keine Sekunde Aufschub. Hier geht es nicht nur um ökologische Fragen, sondern auch um Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Hier bei uns und in der ganzen Welt."

Für eine "Zivilisationsreform" sprach sich Meister aus. Zukunftsfragen seien nur im Zusammenhang mit Gerechtigkeitsfragen zu lösen. Technik und Ökonomie könnten nie allein Lösungen sein: "Wir brauchen Heilung von dem Wahn, alles wäre machbar, ersetzbar und austauschbar." Christinnen und Christen müssten sich in gesellschaftlichen Fragen politischer aufstellen und "wieder in eine ethisch geklärte Führungsposition gegenüber unseren mentalen Routinen" kommen.

Aus kirchlicher Jugendarbeit hervorgegangen

Die nach eigenen Angaben älteste Fairhandelsorganisation Norddeutschlands ist aus der kirchlichen Jugendarbeit hervorgegangen. Der Verein wurde im Juni 1972 von Jugendlichen gegründet. Zwei Jahre später entstand ein Weltladen, es folgten eine Importorganisation sowie eine Stiftung für Informations- und Bildungsarbeit.

Quelle:
KNA