In besonderer Weise stehe der CELAM in Solidarität mit Bischof Rolando Alvarez, der Situationen von Verfolgung und Bedrängung durch Sicherheitskräfte angeprangert habe, zitiert das Portal "Confidencial" am Samstag (Ortszeit) aus einer Erklärung des Rates.
Bischof Alvarez aus Matagalpa hatte zuvor über die Verfolgung durch die nicaraguanische Polizei berichtet und sich zu einem zeitweiligen Hungerstreik entschieden. Man habe ihn "den ganzen Tag von der sandinistischen Polizei verfolgt, von morgens bis spät in die Nacht. Zu jeder Zeit, während all meiner Bewegungen des Tages", berichtete der Bischof in einem in den Sozialen Netzwerken geteilten Video. Lokale Medien berichteten über Polizeipräsenz vor den Kirchen regierungskritischer Priester.
Längere Krise in dem Land
Das Volk von Nicaragua befinde sich in einer schwierigen soziopolitischen Situation, die das pastorale Leben und die Integrität verschiedener Mitglieder der Kirche beeinträchtige, schreiben die lateinamerikanischen Bischöfe. CELAM appelliere an einen Weg von Dialog und Gewaltlosigkeit, um Frieden und Brüderlichkeit zu garantieren. Das UN-Büro für Menschenrechte in Nicaragua hatte jüngst in einem Twitter-Eintrag das Vorgehen der Regierung gegen die Kirche kritisiert.
Nicaragua erlebt seit 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Regierung von Daniel Ortega. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt.
Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Diese bezeichnete die Bischöfe wiederholt als "Terroristen" oder "Putschisten".
Vor den Präsidentenwahlen Anfang November wurden mehrere Kandidaten verhaftet, die als Rivalen des amtierenden Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo (Vizepräsidentin) galten. Sie wurden inzwischen zu langen Haftstrafen verurteilt. Ortega gewann den Wahlgang; zahlreiche Länder erkannten aber das Ergebnis nicht an.