Unter diesem Begriff soll im weiteren Verlauf der Urnengang im zweitgrößten Flächenstaat Afrikas organisiert werden. Konkret fordern die Bischöfe in einer veröffentlichten Erklärung unter anderem eine Freilassung von politischen Gefangenen und eine angemessene Beteiligung der Opposition.
Vorwürfe an Präsident Kibala
Kritiker werfen dem amtierenden Präsidenten Joseph Kabila vor, die Organisation der Wahlen zu verzögern und die Arbeit der Opposition zu behindern. Laut Verfassung darf sich Kabila, der bereits zwei Amtszeiten als Präsident hinter sich hat, nicht ein drittes Mal zur Wahl stellen. Am vergangenen Donnerstag hatte die Regierung mit Vermittlung der Afrikanischen Union einen bereits länger angekündigten "nationalen Dialog" gestartet. Wichtige Oppositionsvertreter blieben jedoch aus Protest fern oder konnten nicht teilnehmen, weil sie im Gefängnis sitzen.
Krisengeschütteltes Land
In ihrer Erklärung begrüßen die Bischöfe die Freilassung einiger Inhaftierter. Allerdings sei es wünschenswert, wenn "weitere Personen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden", von diesen Maßnahmen profitieren würden, heißt es in der Erklärung der Bischofskonferenz. Ohne die Debatten um eine dritte Amtszeit Kabilas zu nennen, halten die Bischöfe weiter fest, es sei unabdingbar, dass der Dialog "in absolutem Respekt vor der Verfassung" geführt werden müsse.
Der Kongo wird immer wieder durch Krisen erschüttert. Vor allem im rohstoffreichen Osten des Landes kämpfen seit Jahren zahlreiche Rebellengruppen um die Vorherrschaft. Konflikte in den Nachbarstaaten tragen ebenfalls zu einer politisch instabilen Lage bei. Die katholische Kirche, der rund die Hälfte der rund 77,5 Millionen Kongolesen angehört, gilt als wichtige Mittlerin in dem Land, das 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte.