Die katholischen Bischöfe Australiens haben sich im laufenden Wahlkampf zu Wort gemeldet. Über das "wichtige Thema Wirtschaftspolitik" dürften die Interessen der sozial Benachteiligten und Familien sowie der Umweltschutz nicht untergehen, betonten die Bischöfe in einer am Montag veröffentlichten Erklärung "Voice for the Voiceless" (Stimme der Sprachlosen).
Die Politik müsse zwar die wirtschaftliche Unsicherheit des Landes überwinden. "Aber wie Papst Franziskus dargelegt hat, besteht die Gefahr, dass die Wirtschaft zu einem falschen Gut wird, dem sogar Menschen geopfert werden", so die Bischöfe.
Kirche will "Stimme der Sprachlosen" sein
Wenn der Profit über allem stehe, werde nicht nur der Einzelne weggeworfen. "Das Gleiche kann der sozialen und natürlichen Umwelt widerfahren", betonen die Kirchenführer. Ebenso wie das Eintreten für Ehe und Familie heute bei Wahlen kein großer Stimmenfänger mehr zu sein scheine, verhalle der "Schrei der Erde nach Gerechtigkeit" oftmals ungehört. Darum fühle sich die Kirche verpflichtet, "Stimme für die Sprachlosen zu sein".
Bei vorgezogenen Neuwahlen stimmen die Australier am 2. Juli über ein neues Parlament ab. Neben der Wirtschaftspolitik sind die Einführung der "Homo-Ehe" und die Asylpolitik zentrale Wahlkampfthemen.