Bischöfe kritisieren Verschiebung der Wahlen in Nigeria

"Sehr enttäuschend"

Am Samstag sollte in Nigeria ein neuer Präsident gewählt werden. Doch dann: In quasi letzter Minute wurden die Wahlen um eine Woche verschoben. Wie geht es jetzt weiter?

Plakate mit Muhammadu Buhari. Im Frühjahr 2019 sollen erneut Präsidentschaftswahlen in Nigeria stattfinden. / © Michael Kappeler (dpa)
Plakate mit Muhammadu Buhari. Im Frühjahr 2019 sollen erneut Präsidentschaftswahlen in Nigeria stattfinden. / © Michael Kappeler ( dpa )

In Nigeria haben mehrere katholische Bischöfe die Verschiebung der Präsidentschaftswahl um eine Woche kritisiert. "Sehr enttäuschend" nannte der Bischof von Yola, Stephen Dami Mamza, die Entscheidung der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission (INEC) gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Sechs Stunden vor Öffnung der Wahllokale war der Termin überraschend um eine Woche verschoben worden. Aufgrund logistischer Schwierigkeiten sei es nicht möglich, freie, faire und glaubwürdige Wahlen durchzuführen, hieß es.

"Großer Rückschritt"

Nach Einschätzung von Bischof Mamza wäre es besser gewesen, wenn die Wahl zwei bis drei Tage vor dem Termin verschoben worden wäre. "Viele Menschen reisen in ihre Dörfer und nehmen viel auf sich, um wählen zu können." Falls die Verschiebung jedoch zu mehr Fairness und besseren Ergebnissen führt, sei der Schritt wohl unvermeidbar.

"Ich bin unglücklich mit der Entscheidung. Ich sehe keinen Grund dafür", kommentierte der Bischof von Maiduguri, Oliver Dashe Doeme. "Das ist ein großer Rückschritt für unser Land." In Nigeria würden ohnehin schon viele Menschen täglich leiden. Es gebe viel Gewalt und Armut. "Das wird dazu führen, dass die Bevölkerung noch enttäuschter von der Regierung ist."

Nicht das erste Mal 

Nach derzeitigem Stand sollen Präsidentschafts-, Parlaments- und Senatswahlen am 23. Februar stattfinden. Spitzenkandidaten sind Amtsinhaber Muhammadu Buhari vom All Progressives Congress (APC) und Atiku Abubakar von der größten Oppositionspartei, der People's Democratic Party (PDP). Neuer Termin für die Wahl der Landesparlamente und Gouverneure ist der 9. März. Insgesamt sind mehr als 84 Millionen Wähler registriert, so viele wie nie zuvor in Nigeria.

In dem Land werden Wahlen mehrfach in letzter Minute verschoben. Vor vier Jahren wurde der Termin um sechs Wochen nach hinten verlegt. 2011 sagte der damalige INEC-Vorsitzende, Attahiru Jega, die Wahlen ebenfalls kurzfristig ab.


Teilnehmer einer Wahlkampfveranstaltung kommen mit Plakaten des nigerianischen Präsidentschaftskandidaten Abubakar (r) / © Sunday Alamba (dpa)
Teilnehmer einer Wahlkampfveranstaltung kommen mit Plakaten des nigerianischen Präsidentschaftskandidaten Abubakar (r) / © Sunday Alamba ( dpa )
Quelle:
KNA