"Nur ein mutiger und konstruktiver Dialog kann zur Suche nach dem Gemeinwohl beitragen", teilte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier, am Donnerstag in Paris mit.
Zugleich rief der Erzbischof von Marseille die Politiker auf, ihre Entscheidungen besser zu erklären. Andernfalls verstärke sich aufgrund der tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen ein "Gefühl der Ausgrenzung". Dies wiederum führe zu einem "wachsenden Misstrauen" in staatliche Institutionen.
Auch der Erzbischof von Paris, Michel Aupetit, mahnte zum Dialog. Alle Seiten müssten bereit sein, sich von Gewissheiten zu verabschieden, um eine ehrliche Diagnose der Situation vornehmen zu können.
Seit Wochen wird das öffentliche Leben in Frankreich durch teils gewalttätige Proteste der "Gelbwesten" ("Gilet jaunes") immer wieder lahmgelegt. Benannt ist die Bewegung nach den gelben Warnwesten, die die Demonstranten als Erkennungszeichen tragen. Zunächst richteten sich die Aktionen gegen eine geplante Steuererhöhung bei Kraftstoffen. Mittlerweile machen viele Franzosen ihrem Unmut über soziale Missstände Luft.