Bischöfe verurteilen Sklavenarbeit in Weingütern Brasiliens

Zusammengepfercht und misshandelt

Brasiliens katholische Bischöfe haben die jüngst zutage getretenen Fälle von Sklavenarbeit in Weingütern verurteilt. Bei der Auswahl von Wein für die Feier der Eucharistie soll auf Herkunft und Produktion geachtet werden.

Arbeiten im Weinberg / © Julia Steinbrecht (KNA)
Arbeiten im Weinberg / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das mahnte die Bischofskonferenz in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung an. In der vergangenen Woche hatten Dutzende Arbeiter drei Weingüter im Süden des Landes beschuldigt, sie unter sklavenähnlichen Bedingungen beschäftigt zu haben.

Boykottaufrufe und Gespräche

Die im Nordosten Brasiliens angeworbenen Arbeiter wurden nach eigenen Angaben unter prekären hygienischen Zuständen zusammengepfercht und von Sicherheitskräften misshandelt. Die 192 Männer beklagten zudem, den versprochenen Lohn nicht erhalten zu haben. Der Fall hat zu Boykottaufrufen gegen die drei involvierten Weingüter geführt. Diese erklärten, ein Subunternehmen engagiert zu haben, das die Arbeiter für die 45 Tage dauernde Weinlese zur Verfügung stelle.

Die Bischofskonferenz forderte eine rasche Aufarbeitung. Zudem wolle man dafür sorgen, dass landesweit nur einwandfrei produzierte Weine beim kirchlichen Abendmahl verwendet werden. Es habe Gespräche mit Vertretern von 15 Weingütern gegeben, um dies sicherzustellen.

Abendmahl und Eucharistie

Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.

Symbolbild Eucharistie / © Zolnierek (shutterstock)
Quelle:
KNA