Bischöfe zum Advent: Erzbischof Ludwig Schick

Gedanken an die Gottesmutter Maria

Heute am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria richtet der Bamberger Erzbischof seine Gebete und Gedanken an eben diese und erinnert an die Bedeutung des Advents und Weihnachten für uns Gläubige: Jesus ist unser Bruder geworden, damit wir mit ihm und durch ihn Söhne und Töchter Gottes werden.

 (DR)

Die Seelsorge hat mich froh gemacht. Bei allen Tätigkeiten, die mir aufgetragen wurden, habe ich sie stets als befreiend erfahren." Dieser Satz des Bamberger Erzbischofs , Dr. Ludwig Schick, anlässlich seines 50. Geburtstages im Jahre 1999 ist kennzeichnend für das Wirken dieses Geistlichen, der trotz eines übervollen Terminkalenders vor allem Seelsorger ist und im Umfeld mit den Menschen herzliche Freude ausstrahlt.

Glauben und kirchliches Leben hat Schick in seiner oberhessischen Heimat als tragendes Lebensfundament erfahren. Vor der Wahl, ob er Arzt oder Priester werden solle, hat er sich aus innerster Überzeugung für die Seelsorge entschieden und seine Berufung nie bereut. Im seelsorglichen Dienst den Menschen nahe zu sein, ist seine pastorale Grundmaxime. "Der Seelsorger muss stets mit den Menschen auf Augenhöhe sein und sein Herz für sie zum Pfand geben (A. Kolping)", so lautet seine Forderung zuerst an sich selbst. Sein besonderes Interesse gilt auch der Missions- und Entwicklungsarbeit in der Dritten Welt. Vor allem zu Afrika und Lateinamerika unterhält er viele persönliche und offizielle Kontakte. Für diese Länder hat er schon viele Missions- und Bildungsprojekte gefördert. Auch anlässlich seines silbernen Priesterjubiläums bat er darum, statt persönlicher Geschenke, Spenden für eine Schule in Guatemala zu geben. In seinen Predigten unterstreicht er immer wieder den missionarischen Auftrag aller Gläubigen. Kirche, dies ist seine feste Überzeugung müsse sich besonders den "einfachen Menschen", den Armen und Schwachen zuwenden. Eindringlich appelliert er an die Christen, sich ihres Glaubens wieder mehr bewusst zu werden, ihn authentisch zu leben und auch öffentlich zu bezeugen. Christen müssten sich in die Gesellschaft einmischen und sie mitgestalten. So hat er sich z. B., um Gottesdienst, Familienleben und Vereinstätigkeiten auch in Zukunft zu ermöglichen, für den Schutz des Sonntags eingesetzt. Angesichts des Wertewandels und Ermüdungserscheinungen in Gesellschaft wie Kirche plädiert er dafür, das christliche Hoffnungspotential zu aktivieren. Denn so Erzbischof Schick: "Lethargie lässt sich nur durch Hoffnung überwinden" und wer etwas bewirken will, muss zuerst selbst anpacken".

Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg geboren. Von seinem Heimatort Mardorf aus besuchte er die Stiftsschule St. Johann in Amöneburg, wo er 1969 das Abitur ablegte. Seine philosophisch-theologischen Studien absolvierte er in Fulda und Würzburg. Sein besonderes Interesse galt der neutestamentlichen Exegese, In der Diplomarbeit befasste er sich mit den formalen und inhaltlichen Beziehungen von 2 Kor 6, 14-7,1 zu den Qumranschriften. Nach seiner Priesterweihe am 15. Juni 1975 und der Kaplanszeit in Neuhof widmete er sich weiterführenden kanonistischen Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana, die er 1980 mit der Promotion summa cum laude abschloss. Seine Promotionsschrift behandelt das Thema "Das dreifache Amt Christi und der Kirche". Während seines Aufenthalts in Rom war er durch den Apostolischen Stuhl zum Vizerektor des Priesterkollegs Santa Maria dell' Anima bestellt worden. Seit 1981 lehrte Schick an der Theologischen Fakultät Fulda und am Katholischen Seminar an der Philipps-Universität Marburg Kirchenrecht und ist in seinem Fachgebiet durch zahlreiche Veröffentlichungen hervorgetreten. In der Diözese Fulda war Dr. Schick zunächst im Bischöflichen Offizialat und 15 Jahre lang in der Priesterfortbildung tätig. Über ein Jahrzehnt war er Ökumenereferent und Vorsitzender der Ökumenischen Kommission des Bistums, Seit 1985 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda. 1987 wurde ihm als Ordinariatsrat darüber hinaus die Leitung der Stabsstelle Kirchenrecht im Bischöflichen Generalvikariat übertragen. Im gleichen Jahr wurde er ins Domkapitel berufen. 1990 wurde er zum stellvertretenden Generalvikar ernannt. Am 1. September 1995 folgte die Ernennung zum Generalvikar der Diözese. Am 20. Mai 1998 wurde Schick von Papst Johannes Paul Il. Zum Titularbischof von Auzia (Algerien) und zum Weihbischof in Fulda ernannt und am 12. Juli des gleichen Jahres durch Erzbischof Johannes Dyba im Fuldaer Dom feierlich konsekriert. "Mein bischöflicher Dienst soll ganz und einzig Jesus Christus kennen. Er allein ist mein Programm", sagte er an seinem Weihetag. Gemäß seinem Wappenspruch aus dem 1. Korintherbrief des Apostels Paulus "Jesus Christus - die Weisheit uns von Gott gegeben" will er Gottes befreiende Botschaft verkünden.

Schick versteht es, auf Menschen zuzugehen und durch seine ganze Persönlichkeit zu überzeugen. Er ist ein begeisterter und dadurch begeisternder Seelsorger. Bischof Eduard Schick sagte ihm in seiner Grußadresse nach der Bischofsweihe: "Du kannst Gott danken, dass er Dir in Deiner Naturanlage für den Beruf als Seelsorger eine der wichtigsten Eigenschaften mitgegeben hat, eine ausgesprochene Kontaktfähigkeit und -freudigkeit. Seit 1981 hilft er trotz ständig wachsender Aufgaben in der Pfarrei St. Kosmas und Damian in Hattenhof in der Seelsorge aus. Von 1983 bis 1988 betreute er auch die Italienische Mission in Fulda und feierte für die italienischen Mitbürger in Fulda und Stadtallendorf die Gottesdienste. Wissenschaftlich wie praktisch hat er sich intensiv mit der Feier der Liturgie beschäftigt. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er nicht von ungefähr der Pastoralkommission an und wurde dort zum Beauftragten für die Männerarbeit und in die Unterkommission Frauen und Kirche berufen. Bei der in Rom vom 30. September bis 27. Oktober 2001 tagenden Weltbischofssynode, war Erzbischof Schick einer der von der Deutschen Bischofskonferenz gewählten und vom Papst bestätigen Synodalen. Schick leitete als Moderator die deutschsprachige Arbeitsgruppe.

Am 28. Juni 2002 wurde Dr. Luwig Schick zum Erzbischof von Bamberg berufen und am 21. September 2002 in sein Amt eingeführt.

Quelle: Erzbistum