Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes werten die gegenwärtige Lage der Palästinenser als "unmenschlich". Weder für Israelis noch für Palästinenser gebe es in der stagnierenden und todbringenden Situation ein "Licht der Hoffnung", erklärte die bischöfliche Kommission "Justitia et Pax" am Donnerstag zur Welle der Gewalt im Heiligen Land.
Es sei eine "neue Intifada" entstanden, in der sich Palästinenser "aus Verzweiflung durch ein Leben voller Frustration, Erniedrigung und Unsicherheit in den Tod stürzen".
Kritik an Besetzung
Tag für Tag werde palästinensisches Land durch Siedler besetzt, kritisiert die bischöfliche Kommission. Die Abriegelung des Gazastreifens dauere bereits Jahre an. Auch der Rest Palästinas stehe unter Belagerung und müsse mit diversen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten kämpfen.
Konkret verweist die Erklärung auf Hauszerstörungen, Militär-Checkpoints, Erniedrigung von Palästinensern durch israelische Soldaten sowie eine "Judaisierung Jerusalems".
Aufruf zum Handeln
Die Kommission fordert die politisch Verantwortlichen auf, zum Wohl der Menschen zu handeln. Von der israelischen Führung verlangt sie, Palästinenser nicht als Terroristen zu behandeln.
Beide Völker hegten den Wunsch nach Sicherheit und Ruhe; beide seien in der Lage, in Frieden zusammenzuleben. An die palästinensische Führung heißt es: "Erlöst das Land und Jerusalem erneut und beginnt eine neue Geschichte, die übereinstimmt mit seiner Heiligkeit und Universalität."