Die Angst könne ein Impuls sein, loszulaufen. "Aber sie trägt nicht und sie ernährt uns nicht auf dem steilen und steinigen Weg der Veränderung", so die Bischöfin am Dienstag vor rund 300 Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften in der Hauptkirche Sankt Katharinen.
Die Bischöfin lobte die Arbeit von Ehrenamtlichen bei den Tafeln und in anderen Sozialeinrichtungen. Derzeit müssten sie noch mehr stemmen als sonst. "Es fasst sie sehr an, wenn sie hilfesuchende Menschen wegschicken müssen, schlicht weil kein einziger Krümel mehr zu verteilen ist." Aber wenigstens Herzlichkeit könnten sie immer spenden.
"Krieg ist immer tausendfacher Tod"
Fehrs verurteilte erneut Russlands Krieg in der Ukraine und mahnte zum Frieden. "Die Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen, sind doch ein Albtraum", sagte sie. "Krieg ist immer tausendfacher Tod, vieltausendfaches Leid und ein Schlag ins Gesicht Gottes, der das Leben will und nicht den Tod."
Zwar ist der Krieg in der Ukraine nach Auffassung der Bischöfin aus der Not heraus vertretbar, weil er eine Selbstverteidigung gegen einen Überfall darstelle. Aber es müsse jeden Tag wieder nach einer Lösung gesucht werden, die besser sei als die Fortsetzung des Tötens. "Darum dürfen wir nicht allein auf Waffen setzen, vielmehr braucht die kluge Diplomatie immer wieder ihre Chance", mahnte Fehrs.